Verhaltener Start für Kulturgutscheine

von 23. Juli 2010

Wie lassen sich Kinder und Jugendliche für Kultur begeistern? Im vergangenen Jahr hat die Stadt dazu probeweise das Projekt „Kulturgutscheine“ gestartet. An rund 3.500 Dritt- und Neunklässler wurden die Gutscheine verschickt. Am Freitag hat die Verwaltung Bilanz gezogen. Nach Angaben von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados seien 395 Gutscheine eingelöst worden. „Das freut mich sehr“, so Szabados. Vor allem im Paulusviertel und der Innenstadt kamen die Gutscheine gut an. Dort waren vor allem Oper und Theater angesagt (Paulus: 52, Innenstadt: 39), direkt dahinter rangierte bei den Innenstadtkindern das Landesmuseum für Vorgeschichte (32). Von den Silberhöhen-Kindern seien insgesamt 30 Gutscheine umgesetzt worden, der Stadtteil rangierte damit am unteren Ende. Das Stadtoberhaupt zeigte sich trotzdem zufrieden. Sogar einige Dankesbriefe habe sie erhalten.

Deshalb soll das Projekt in diesem Jahr fortgesetzt werden. Im September werden erneut alle 3. und 9.-Klässler angeschrieben. Zu den 14 kulturellen Einrichtungen wie Oper, Händelhaus, Moritzburg, Franckesche Stiftungen, Neues Theater, Stadtarchiv oder Stadtmuseum kommen nun zwei weitere Einrichtungen hinzu. Das Circus Variete und das Beatlesmuseum haben ebenfalls Interesse an einer Mitarbeit bekundet. Von sich aus hat man im Circus Variete deshalb auch schon in diesem Jahr die Gutscheine akzeptiert. Die Werbetrommel rühren müssen wohl noch Moritzburg und Planetarium. Hier wurden nur 4 beziehungsweise 10 Gutscheine genutzt.

Am Ende gestand Szabados dann doch, dass die Nutzungszahlen durchaus steigerungsfähig sind. Dazu soll auch die Werbung dafür gesteigert werden, auch mit den Schulen will Szabados ins Gespräch kommen. Nächste Woche gebe es Gespräche mit Musik- und Englischlehrern. Auch die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle will auf spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche im Programm gesondert hinweisen. „Dann werden im nächsten Jahr vielleicht 20 statt 12 Prozent der Gutscheine genutzt“, meinte die Oberbürgermeisterin. Denn für sie ist der Zweck klar: die Kinder für die Kultur begeistern. „Wer einmal Kulturgenießer ist, bleibt dabei.“