Walter-Bauer-Preisverleihung in Merseburg

Walter-Bauer-Preisverleihung in Merseburg
von 3. November 2018

Walter Bauer geborenen am 4. November 1904 in Merseburg, Sohn eines Fuhrmanns, Lehrerausbildung in Merseburg, studierte einige Semester Germanistik an der Universität Halle. Ende der 1920er Jahre veröffentlichte er erste literarische Arbeiten, 1933 erfolgte ein zeitweises Schreibverbot, danach folgten Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft. Später arbeitetet er als freier Schriftsteller in Wolfratshausen bei München und Stuttgart, im September 1952wanderte er nach Kanada aus wo er zuerst mit Hilfstätigkeiten sein Leben bestritt. Später folgte ein Studium der Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Toronto, wo er 1959 Abschluss mit dem Magistergrad ablegte und 1967 als Associate Professor.

Vom mitteldeutschen Raum war er so entscheidend geprägt, dass er auch in Kanada zeitlebens seine literarische Heimat blieb. Walter Bauer war korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und erhielt 1956 den Albert-Schweitzer-Buchpreis.

Durch seine Botschaft der Menschlichkeit und sein Bekenntnis zum europäischen Geist zählt Walter Bauer zu den namhaften Autoren des 20. Jahrhunderts.
Sein umfangreiches Gesamtwerk drückt sein unbändiges Verlangen nach Freiheit, Selbständigkeit und Ungebunden sein aus.

Die Städte Merseburg und Leuna verliehen 2018 gemeinsam den Walter-Bauer-Preis für den Lyriker Thomas Kunst aus Großörner/Stadt Mansfeld mit 3.500 € dotiert und das Walter-Bauer-Stipendium für die Lyrikerin Adina Heidenreich aus Wolfen mit 1.500 € dotiert, das in diesem Jahr von der InfraLeuna GmbH gestiftet wurde.

Die Juroren waren der Überzeugung, dass mit dem Stipendium die künstlerische Laufbahn von Adina Heidenreich weiter gefördert wird.Besonders wollten sie dabei ihren Mut zur Lyrik gewürdigt wissen.

Der Literaturpreis erinnert an den in Merseburg geborenen Schriftsteller und wird seit 1994 alle zwei Jahre verliehen.
Bisherige Preisträger:

1994: Henry Beissel, Hans-Martin Pleßke
1996: Jürgen Jankofsky
1998: Eva Strittmatter
2000: Wilhelm Bartsch
2002: Wolfgang Hilbig
2004: Angelika Arend
2006: Wulf Kirsten
2008: Peter Gosse
2010: Landolf Scherzer, Dieter Mucke
2012: André Schinkel
2014: Kerstin Hensel
2016: Matthias Biskupek