“Was mir heilig ist…”

von 4. August 2011

Wenn am 20. August in der Region in und um Halle die Glocken läuten, werden wiederum tausende Neugierige dem Ruf der elften Nacht der Kirchen folgen. An diesem Abend öffnen 58 Gotteshäuser ihre Türen und begleiten die Besucherinnen und Besucher auf deren Entdeckungsreise unter dem Motto „Einladung zum Leben – was mir heilig ist“.

Das ökumenische Kirchenfest ist mittlerweile eine feste Größe in der Saalstadt geworden, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Menschen in ihren Bann zieht. Das ungebrochene Interesse bei den Pilgerinnen und Pilgern ist auch der stetig steigenden Beteiligung von Gemeinden und Religionsgemeinschaften zu verdanken. Viele evangelische, katholische und freikirchliche Gemeinden freuen sich ebenso wie die jüdische Synagoge und die russisch-orthodoxe Hauskapelle schon seit vielen Jahren über den Besucherandrang. Erstmals laden in diesem Jahr die Armenische Auferstehungskirche ‚Surp Harutyun‘ (Alfred-Reinhardt-Str. 8, Halle-Radewell), die Landeskirchliche Gemeinschaft (Ludwig-Stur-Str. 5), die Gesundbrunnenkirche (Diesterwegstr. 16), die Gutenberger Kirche St. Nicolaus (Gutenberger Dorfstr. 16) sowie die St. Viti-Kirche in Teutschenthal (Albert-Heise-Straße) zum Besuch ein.

Die Nacht der Kirchen wird von den Besuchern jedes Jahr aufs Neue genutzt, um das Gespräch mit den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen zu suchen. Was ist eigentlich Kirche und Glaube? Was bedeutet es Christ zu sein? Was verbindet und was unterscheidet uns? Fragen, die ein eindeutiges Zeichen dafür sind, dass das Interesse an Religion, Glauben, christlichen Werten und kirchlichem Leben immer noch ungebrochen ist.

Der Charme des Kirchenfestes liegt aber auch in der Vielfalt der angebotenen Aktivitäten. Neues und Ungewohntes trifft dabei auf Bewährtes, dass jedes Jahr aufs Neue fasziniert. Ob es Filme sind, die über die Leinwand flimmern (Pauluskirche, Adventsgemeinde, Ev.-methodistische Kirche), ob Ausstellungen sich in einem einzigartigen Umfeld präsentieren (z.B. Friedenskirche, Petruskirche Kröllwitz, Dölauer Kirche St. Nikolai et Antonii, Lieskauer Kirche) oder hochkarätige musikalische Darbietungen erklingen (z.B. Pauluskirche, Kirche St. Norbert, Johanneskirche, Bartolomäuskirche, St. Marien Beesen); die Besucherinnen und Besucher können auch in diesem Jahr wieder aus einer immensen Bandbreite an Angeboten wählen. Darüber hinaus bieten viele Gemeinden neben seelischer auch kulinarische Stärkung in Momenten der Ruhe und Entspannung.

Die Martin Luther Predigten, der Besuch des Kirchsaals der Justizvollzugsanstalt und das Konzert von Saxofonquadrat stehen beispielhaft für die besonderen Höhepunkte der Nacht der Kirchen. Letzteres findet in der Pauluskirche statt und bietet ein variationsreiches Zusammenspiel von Jazz, Tango, Alter Musik und Moderne. In der Marktkirche begibt sich der Besuchende auf eine einzigartige Zeitreise. Interessierte können an dieser Wirkungsstätte, Lesungen der Originalpredigten von Martin Luther, verfolgen. Eine ganz anders gelagerte Reise in eine unbekannte Welt bietet sich den Besucherinnen und Besuchern der JVA. Neben einer Führung durch den vor zwei Jahren wiedereingeweihten Kirchsaal gibt es auch an diesem ungewöhnlichen Ort die Möglichkeit zum Gespräch. Dies sind kleine Highlights, die im Zusammenspiel mit der Bandbreite an Möglichkeiten auch die elfte Nacht der Kirchen in Halle wieder zu einem Jahreshöhepunkt werden lassen.