Weil sie die Seelen fröhlich macht.

von 3. Juli 2012

 „Da gibt es die Geschichte vom Magdeburger Tuchmachergesellen, der 1524 inhaftiert wurde, weil er auf dem Alten Markt Lutherlieder verkaufte und die erbaulichsten davon vorsang. Achthundert aufgebrachte Bürger stürmten daraufhin das Gefängnis.“Cordula Timm-Hartmann, Musikwissenschaftlerin und Kuratorin, stellt in der Führung durch die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen die Reformation als singende Revolution vor und verfolgt fünf Jahrhunderte Kirchenmusik vom Choral bis zum singenden Flash Mob. Im Mittelpunkt steht dabei das kirchenmusikalische Halle, darunter das Musikleben in den Franckeschen Stiftungen, wo August Hermann Franckes Ideen für eine musikalische Bildungsarbeit und das in vielen Auflagen herausgegebene Gesangbuch von Johann Anastasius Freylinghausen Religion ganz persönlich erlebbar werden ließen. Die Bedeutung der halleschen Liedkultur spiegelt sich im heutigen Evangelischen Gesangbuch. Die beschwingte Melodie für das Lied Nr. 1 „Macht hoch die Tür“ stammt aus der Feder Freylinghausens. Weitere Informationen zu Liedern des Pietismus im Kirchenjahr unter www.francke-halle.de