Wie atheistisch war die Aufklärung?

von 4. Juni 2012

 Das Stadtmuseum Halle lädt am Mittwoch, dem 6. Juni 2012, alle Interessierten zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie atheistisch war die Aufklärung?“ ein. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Christian-Wolff-Haus in der Großen Märkerstraße 10 statt. Der Wiener Publizist und Historiker Dr. Philipp Blom, Autor des vieldiskutierten Buches „Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung“ (Hanser-Verlag 2011) wird seine These vorstellen und verteidigen, dass die Aufklärung in ihrem heute noch aktuellen Kern atheistisch gewesen sei. Bloms Gesprächspartner ist der bekannte Hallesche Theologe Prof. Dr. Ulrich Barth. Die Moderation der abendlichen Veranstaltung übernimmt das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (IZEA). Die Podiumsdiskussion ist eine Kooperation des IZEA, des Stadtmuseums Halle/Christian-Wolff-Haus und des musealen Netzwerks „Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“. Kaum ein Ort könnte für diese Debatte geeigneter sein, als das Christian-Wolff-Haus: Denn Wolff musste 1723 die Universität und die Stadt Halle verlassen, nachdem er in einer Rede über die „Sittenlehre der Sineser“ argumentiert hatte, dass man auch ohne (christliche) Religion moralisch leben könne. Für sein Buch „Böse Philosophen“, das sich mit den großen französischen Autoren der Aufklärungsepoche wie Diderot, d’Holbach, Voltaire und Rousseau beschäftigt, hat Philipp Blom 2011 den Gleim-Literaturpreis erhalten. Dieser vom Gleimhaus und der Stadt Halberstadt verliehene Kulturpreis würdigt Bücher, die einer breiten Leserschaft die Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts in eindrücklicher Form nahebringen.