Wiederaufnahme von „Moby Dick“

von 18. September 2012

Am Donnerstag, 20. September lädt das Anhaltische Theater zur Wiederaufnahme der Schauspielinszenierung „Moby Dick“ um 18.00 Uhr ins Alte Theater/Studio ein.
Der junge Regisseur Matthias Huhn beschreibt in seiner Lesart des „Moby Dick“ eine Entdeckungsreise die den Menschen dazu bewegt, sich selbst, die eigenen Entscheidungen und existentielle Fragen neu zu ergründen. Dabei setzt er ganz auf die dem Roman Melvilles innewohnende Kraft und Dramatik und entwickelt eine höchst reflektierte und pathosfreie Bühnenerzählung, ganz nah an einer großen Erzählung.

Kapitän Ahab ist besessen von einem weißen Pottwal, denn er will Rache und Erlösung, die ihm jedoch erst zu Teil werden kann, wenn das Tier getötet ist. Was mit einem entscheidenden Schritt vom Land auf das Meer und als scheinbares Abenteuer beginnt, wird zwangsläufig zu einer gnadenlosen Fahrt ins Meer des Ungewissen. Denn ein unbekanntes Ungeheuer, das keine Spuren hinterlässt, wird hier gejagt. Und nicht Moby Dick, der Wal, ist das eigentliche Monster, sondern vielmehr die Fragen, denen sich alle aussetzen müssen, sind monströs. Wer oder was ist der Mensch? Was sind Sinn und Ziel des Lebens? Und Kapitän Ahab will und muss in seiner Welt ohne Gott, diese Fragen letztgültig beantworten.

Melvilles Romanklassiker scheint auf den ersten Blick einzig ein Abenteuerroman, doch „Moby Dick“ nimmt uns vielmehr mit auf eine Reise in die innerste Natur des Menschen, die weitaus gefährlicher und absurder erscheint als jede Jagd auf einen mysteriösen weißen Wal.

Inszenierung und Fassung: Matthias Huhn | Bühne und Kostüme: Markus Karner | Dramaturgie: Holger Kuhla

Mit: Jan Kersjes, Stephan Korves, Thorsten Köhler, Patrick Rupar, Sebastian Müller-Stahl