Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt und Rainer Robra, Staats- und Kulturminister Sachsen-Anhalts, gratulieren ihren Stipendiatinnen Susanne Ostwald und Magdalena Sophie Orland zum Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung auf der diesjährigen GRASSIMESSE in Leipzig. Der Stiftungsratsvorsitzende der Kunststiftung Robra lobt die herausragende innovative Qualität der Arbeiten der beiden Stipendiatinnen.
Auf der GRASSIMESSE, der renommierten internationalen Verkaufsmesse für angewandte Kunst und Design, präsentieren 140 von einer Fachjury ausgewählte Ausstellerinnen und Aussteller, ihre Produkte und Werke. Für besonders herausragende Arbeiten und Konzepte werden alljährlich fünf Preise auf der Messe vergeben, so auch der Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung, die von den Nachfahren des ehemaligen Leipziger Oberbürgermeisters gegründet wurde. Im Andenken an den mutigen Widerstand von Carl Goerdeler während des Nazi-Regimes und der Verbundenheit seiner Frau Anneliese Goerdeler mit dem GRASSI Museum für Angewandte Kunst wurde der Preis ins Leben gerufen.
Der mit 3.000 € dotierte Preis wurde in diesem Jahr an das Studio OODD verliehen, hinter dem sich die Modedesignerinnen Susanne Ostwald und Magdalena Sophie Orland verbergen.
Susanne Ostwald (*1979 in Leipzig) ist Diplom-Modedesignerin (Absolventin der Burg Giebichenstein) mit internationaler Karriere, vor allem als kreativer Kopf hinter der in London ansässigen Marke Ostwald Helgason und als freiberufliche Designdirektorin für verschiedene Modehäuser. Seit 2017 ist sie zusätzlich im Bereich der Designausbildung, z.B. als Gastprofessorin für Modedesign an der Burg Giebichenstein, tätig.
Magdalena Sophie Orland (*1992 in Erfurt) ist Textildesignerin mit einem mehrfach ausgezeichneten Master-of-Arts-Abschluss der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Als interdisziplinäres Design-Duo „OODD Studios“ erforschen sie gemeinsam seit 2021 die Potentiale zeitgenössischen Handwerks in Bezug auf die fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehende Bedürfnisse in konzeptbasierten Projekten.
Im Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt haben die Designerinnen jüngst die Couture-Kollektion „ORLANDO“, inspiriert von Virginia Woolfs gleichnamiger Romanfigur, als Fusion zwischen Mode- und Textildesign, Traditionshandwerk und zukunftsweisenden Technologien geschaffen. Entwickelt wurden moderne Spitzenstoffe aus ungewöhnlichen Materialien, wie Vinyl-Folien oder flüssigem Acryl, die sich zu einer Fläche aus vernetzen Fäden und Garn verknüpfen. Geeignet sind diese für Kleidungsstücke, die man als textilen Schmuck sehen muss, wie eine hauchzarte, wertvolle Lage über einem funktionalen Untergrund. Die entstandene Kollektion arbeitet mit Transparenz und Bedeckung, Intarsien und Schichtungen, mit ausbalancierten Kompositionen aus verdichteten Details und Großflächen.
Auf der Messe im GRASSI Museum für Angewandte Kunst zeigen die Designerinnen Kleidungsstücke, Wandtextilien und ihre Neuentwicklung LANDMARK – textile Vasen! Ihre dreidimensionalen textilen Objekte, hergestellt aus transparentem Seidenorganza mit einer Vielzahl von Texturen und Oberflächen, können die funktionalen Aspekte eines Gefäßes erfüllen, müssen aber nicht. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Designerinnen unter oodd-studios.com.
Die GRASSIMESSE kann noch bis einschließlich Sonntag, den 23.10. im GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Johannisplatz 5–11 in 04103 Leipzig, besucht werden. Informationen zu Ausstellenden, Anfahrt und Tickets gibt es unter www.grassimesse.de
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