Christliches Abendland – was soll das sein?

Christliches Abendland – was soll das sein?
von 11. Januar 2018

Der Begriff “Christliches Abendland” wird häufig in Debatten um die kulturelle Identität Europas angesichts von Globalisierung, Pluralisierung und Migration instrumentalisiert. “Dabei wird, je nach politischem und regionalem Kontext, das Prädikat ‘christlich’ auch als Abgrenzung gegenüber anderen Religionen und Kulturen gebraucht oder gegen die Kirchen und ihre Haltung im Blick auf Flüchtlinge und Europa gerichtet”, sagt Prof. Dr. Jörg Ulrich vom Institut für Kirchengeschichte der MLU, der die Tagung zusammen mit Prof. Dr. Jörg Dierken vom Institut für Systematische Theologie organisiert. Die Auseinandersetzungen, für die das Christliche Abendland zum symbolischen Zentrum wird, können Gemeinden und Kommunen entzweien. Das wirft die Frage auf, was es mit dem Christlichen Abendland auf sich hat. Die Theologischen Tage wollen zur Versachlichung der Debatten beitragen, aber auch Argumente für Diskurse bieten.

Den Auftakt wird der renommierte deutsch-israelische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn machen. Er eröffnet die Tagung mit dem Vortrag und der These, dass im Blick auf die Rede vom Christlichen Abendland “mehr Fiktion als Fakt” im Spiel sei. Ein weiterer Höhepunkt ist der Universitätsgottesdienst am Donnerstag, 18. Januar, um 18 Uhr in der Marktkirche Unser Lieben Frauen zum Thema “Angst”, bei dem Prof. Dr. Dirk Evers vom Institut für Systematische Theologie der MLU predigen wird.

Die Theologischen Tage finden jährlich in Zusammenarbeit der Theologischen Fakultät der MLU mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Evangelischen Landeskirche Anhalt statt. Die Tagung richtet sich an Theologen, Pfarrer, Lehrer, Studierende und auch an Interessierte aus der Öffentlichkeit.

Weitere Informationen zu den Theologischen Tagen sowie Hinweise zu Teilnahme, Anmeldung und Gebühren:

http://www.theologie.uni-halle.de/st/theologische_tage_2018/

Theologische Tage:

Mittwoch, 17. Januar, bis Donnerstag, 18. Januar 2018
Franckesche Stiftungen
Franckeplatz 1, Haus 30, 06110 Halle (Saale)

Martin?Luther?Universität Halle?Wittenberg