Auch 2018, genauer am gestrigen 28. November 2018, ist nun ein neuer Jahrgang an den Start gegangen, dem – wie erstmals im Vorjahr – wieder 40 Medizinstudierende angehören. Die Zahl der Plätze war aufgrund der großen Nachfrage unter den Medizinstudierenden verdoppelt worden und es sind nun sozusagen zwei Klassen. Wir freuen uns, dass wir dadurch auch in diesem Jahr fast allen Bewerberinnen und Bewerben diese Chance geben können, denn auch diesmal lag die Zahl der Bewerber über der der Plätze, sagt Prof. Dr. Thomas Frese, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät, an dem die Klasse Allgemeinmedizin angesiedelt ist.
Neben dem normalen Medizinstudium durchlaufen diese 40 Studierenden ein Extra-Curriculum. Dazu gibt es seit diesem Jahr ein Begleitheft, das auf einen Blick das Curriculum aufzeigt und so für den Verlauf des Studiums Orientierung bietet.
Neben der theoretischen Ausbildung haben die Studierenden bereits ab dem ersten Semester Einblicke in den Praxisalltag von Hausärzten, indem sie einzelne Tage in Allgemeinarztpraxen in Sachsen-Anhalt mitarbeiten. Ihre Mentorinnen und Mentoren stehen ihnen aber auch sonst über die gesamte Ausbildungszeit zur Seite. Um die Qualität der Ausbildung weiterhin zu sichern und dem Anspruch aller daran gerecht zu werden, brauchen wir ausreichend Dozentinnen und Dozenten, aber auch viele Mentorinnen und Mentoren. Es ist daher sehr schön, dass wir drei weitere Lehrkräfte sowie 27 neue niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte als Mentoren für diese Aufgabe hinzugewinnen konnten. Man darf nicht vergessen, dass letztere dies unentgeltlich und mit hohem persönlichen Engagement tun. Das ist nicht selbstverständlich und es würde ohne sie nicht funktionieren, so Frese weiter.
Den 40 neuen Mitgliedern der Klasse Allgemeinmedizin stehen bereits 26 Absolventinnen und Absolventen gegenüber, die die KAM bis zum Praktischen Jahr durchlaufen haben. Vergangenes Jahr hatten die ersten die KAM beendet und kurz darauf auch ihr Studium abschließen können. Aus diesem Jahrgang (2011) sind immerhin neun von zehn tatsächlich auch in die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner gegangen, das heißt, sie wollen Fachärzte für dieses Gebiet werden und künftig als Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten. Aus dem Jahrgang 2012 sind nun ebenfalls die ersten in die Weiterbildung verabschiedet worden.
Man merkt deutlich, dass die Allgemeinmedizin gesellschaftlich eine Aufwertung erfährt. Ich denke, dass wir dazu durchaus einen wichtigen Teil beigetragen haben und dies auch weiterhin tun. Es ist – wie für jedes andere medizinische Fachgebiet auch – essenziell, dass die Studierenden hervorragend ausgebildet sind. Allgemeinmediziner sind Fachärzte, das darf man nicht vergessen, und sie arbeiten in einer wichtigen Schnittstellenfunktion. Studierende über die Klasse Allgemeinmedizin frühzeitig an diese Verantwortung heranzuführen, hat sich bewährt. Wir können da durchaus stolz auf uns sein, sagt Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät Halle. Mit der KAM begeistere man den ärztlichen Nachwuchs für die Allgemeinmedizin und damit auch für die patientennahe Versorgung auf dem Land und wie die Zahlen zeigten mit Erfolg. Das heißt, wir rekrutieren Landärzte durch Überzeugung. Dies ist unserer Ansicht nach der richtige und nachhaltige Weg, so Gekle.