Neue Professoren an der Universitätsmedizin Halle (Saale) berufen

von 7. Oktober 2016

Professor Dr. Rafael Mikolajczykist dem Ruf an die Medizinische Fakultät gefolgt und neuer Direktor des Institutes für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. rer. nat. Johannes Haerting an, der in den Ruhestand gegangen ist. Prof. Haerting hatte das Institut seit 1996 geleitet.

Prof. Mikolajczyk stammt gebürtig aus Polen und lebt seit 1989 in Deutschland. Von 1992 bis 1999 hat er an der Freien und Humboldt-Universität Berlin Humanmedizin studiert und ist im Jahr 2000 zum Thema „Psychosoziale Aspekte der Wahl einer Familienplanungsmethode. Eine Vergleichsstudie in Berlin und Krakow“ zum Dr. med. promoviert worden. Von 2002 bis 2004 hat er zudem ein Masterstudium in Epidemiologie an der der Universität Bielefeld absolviert und mit dem Master of Science (MSc) abgeschlossen. Im Jahr 2010 folgte die Habilitation an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Seit 2012 war er Professor für Infektionsepidemiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover und Leiter der Arbeitsgruppe „Epidemiologische und statistische Methoden“ sowie stellvertretender Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.

„Für die Absicherung unseres Forschungsprofilbereiches Klinische Epidemiologie und Pflege, aber auch im Hinblick auf einen angestrebten Forschungsverbund ist die Nachbesetzung essentiell“, zeigt sich Dekan Professor Dr. Michael Gekle zufrieden.

Weitere Berufungen betreffen die Universitäts- und Poliklinik für Innere Medizin I (Direktor: Professor Dr. Patrick Michl) sowie das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin.

An ersterer istPD Dr. Jonas Rosendahlzum W2-Professor ernannt worden. Der gebürtige Tübinger hat von 1997 bis 2004 in Münster, München und Berlin Humanmedizin studiert. 2007 hat er während seiner Tätigkeit am Universitätsklinikum Leipzig die Promotion erlangt und ist seit 2010 Facharzt für Innere Medizin. 2012 folgte die Habilitation und im Jahr 2013 die Subspezialisierung auf das Fachgebiet Gastroenterologie. Seit Sommer vergangenes Jahr arbeitet er in der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Halle (Saale).

PD Dr. Maike Rotzollübernimmt nach dem Weggang von Prof. Florian Steger die Vertretung der W3-Professur am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin. Die studierte Medizinerin (1987 bis 1991 in Heidelberg) und ernannte Akademische Oberrätin (2009) erlangte 1993 die Approbation und wurde 1994 im Fach Medizingeschichte in Lübeck promoviert. 1998 erfolgte die Facharztprüfung im Fach Psychiatrie. 2014 habilitierte sie sich im Fach Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin.

Seit 1994 arbeitet sie im Arbeitskreis zur „Erforschung der nationalsozialistischen Euthanasie und Zwangssterilisation“ mit und war von 2002 bis 2005 Mitarbeiterin im DFG-Projekt zur „Wissenschaftlichen Erschließung und Auswertung des Krankenaktenbestandes der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion T4 (Bestand R 179 im Bundesarchiv Berlin)“. Für sein Buch „Das Vergessen der Vernichtung ist Teil der Vernichtung selbst“ erhielt das DFG-Forschungsteam 2008 den Forschungspreis „Ärzte in der NS-Zeit“ des Bundesgesundheitsministeriums, der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

PD Dr. Rotzoll ist zudem seit 2011 Mitglied der Historischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und seit 2012 stellvertretende Leiterin des Referats Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie.