Wissenschaftler diskutieren Entwicklungen in Afrika auf internationaler Konferenz

von 12. September 2014

Insbesondere wird untersucht, wie afrikanische Gesellschaften mit beschleunigtem globalen Wandel umgehen: Wie finden Anpassungsprozesse statt? Was sind die Quellen von Innovationsprozessen? Wie wird in diesem Umfeld soziale Ordnung hergestellt? In Dakar werden knapp 80 deutsche und internationale Gäste erwartet, um an der viertägigen Ergebniskonferenz teilzunehmen und anschließend gemeinsam mit afrikanischen Partnern auf einem Workshop die Beantragung eines Internationalen Zentrums für Höhere Studien in Afrika zu beraten. Dies ist eine Initiative, die gemeinsam mit dem Forum Transregionale Studien in Berlin organisiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt wird.

Die Ergebniskonferenz wird unter anderem von Vertretern der DFG sowie dem Deutschen Botschafter im Senegal, S.E. Bernhard Kampmann, eröffnet und begleitet. International renommierte Wissenschaftler aus den Politikwissenschaften, der Anthropologie und den Postcolonial Studies werden auf der Konferenz Keynote Speeches geben, darunter Prof. Dr. Kristin Peterson (UC Irvine, USA), Prof. Dr. Hlonipha Mokoena (Columbia University, USA), Prof. Dr. Gilbert Khadiagala und Prof. Dr. Achille Mbembe (beide Witwatersrand University, South Africa). Darüber hinaus nehmen afrikanische Kooperationspartner aus rund zehn Ländern sowie Vertreter afrikanischer Bildungs- und Forschungseinrichtungen, wie etwa CODESRIA (Senegal), an der Konferenz teil. In einer Round Table-Diskussion zu “The Politics of Infrastructures – Managing the Ebola Epidemic“ werden sozio-politische, ökonomische und legale Aspekte der aktuellen Ebola-Krise diskutiert.

Das SPP 1448 „Adaptation and Creativity in Africa – Technologies and Significations in the Production of Order and Disorder“ ist im Jahr 2011 für eine Förderdauer von sechs Jahren eingerichtet worden. In Zweijahresabschnitten werden Forschungsprojekte gefördert, die an verschiedenen universitären und außeruniversitären Standorten in Deutschland angesiedelt sind. Das Programm wird von Prof. Dr. Richard Rottenburg, Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg (MLU), und Prof. Dr. Ulf Engel, Universität Leipzig, koordiniert.

Das hallesche Teilprojekt des SPP 1448 „Translating Global Health Technologies“ untersucht mit drei deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem afrikanischen Partner unter der Leitung von Prof. Dr. Richard Rottenburg (Universität Halle) und Prof. Dr. Dieter Neubert (Universität Bayreuth), wie in Uganda und Ruanda der Zugang zu medizinischer Versorgung organisiert wird, welche Rolle hierbei Bemühungen um die sogenannte „Globale Gesundheit“ spielen und welche infrastrukturellen, normativen und institutionellen Herausforderungen sich dabei stellen.

Das Leipziger Teilprojekt des SPP 1448 mit zwei Mitarbeiterinnen befasst sich mit „Changing Stateness in Africa“. An der Universität Leipzig wird es von Prof. Dr. Matthias Middell und Prof. Dr. Ulf Engel geleitet, an der Université Yaoundé I in Kamerun von Prof. Dr. David Simo. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich in der ersten Phase damit beschäftigt, wie sich das Verhältnis von Staat und Gesellschaft in Kamerun und Ghana verändert. In der zweiten Phase des Projektes wurde die Forschung auf Äthiopien ausgeweitet. In einer geplanten dritten Phase ist die Einbeziehung Mosambiks als weitere Fallstudie (und mit Prof. Dr. Elisio Macamo, Basel, als weiterem Partner) geplant.

Nach der Konferenz in Dakar ist eine dritte und letzte Ergebniskonferenz im Jahr 2016 geplant, sie wird in Addis Abeba, Äthiopien, dem Sitz der African Union stattfinden.