„We Are Your Friends“ im Kino

von 27. August 2015

Die neue Kinowoche hat gleich zwei Filme im Gepäck, die sich der Thematik „Musik“ verschrieben haben. Zum einen „Straight Outta Compton“, der sich der Hip Hop – Szene widmet und zum anderen „We Are Your Friends“, der in der Szene der elektronischen Musik spielt. Zweiteren möchten wir euch heute vorstellen.

Zum Inhalt:

Der 23-jährigen Cole (Zac Efron) lebt mit seinen Freunden Mason (Jonny Weston), Ollie (Shiloh Fernandez) und Squirrel (Alex Shaffer) im San Fernando Valley. Das San Fernando Valley bezeichnet ein nicht ganz so spektakuläres und wohlhabendes Stadtgebiet direkt hinter dem Hügel von Hollywood. Cole hat einen Traum: Er möchte den einen DanceHit produzieren und dann als DJ Erfolg haben und das große Geld machen. Ähnliche Träume haben auch seine Freunde. Derzeit ziehen Sie von Campus zu Campus um Werbung für Partys zu machen. Bei vielen dieser kleinen Partys legt Cole auch selber auf. Alle Träumen von dem großen Geld und der Befreiung aus deren jetzigen Leben. Für Cole scheint dies wahr werden zu können, als er den erfahrenen DJ James (Wes Bentley) trifft, welcher sofort auf den jungen NachwuchsDj aufmerksam wird. Dem Durchbruch scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen. Doch bald merkt er, dass er sich zu James’ Freundin und Assistentin Sophie (Emily Ratajkowski) hingezogen fühlt. Es beginnt eine problematische Dreiecksbeziehung und auch mit seinen Freunden hat Cole die ersten Probleme…

Das sagt die hallelife.de-Redaktion:

Bereits lange vor Kinostart äußerten sich verantwortliche Medien und Akteure der deutschen Elektroszene negativ zu diesem Film. In einer Zeit wo EDM (Electronic Dance Music) für eine breite Kommerzialisierung der Szene und deren Musik sorgt, europäische Festivals von amerikanischen Aktienunternehmen aufgekauft werden und Star-DJ´s die mit Torten werfen für viele die Line Ups qualitativ zerstören, war es fast unausweichlich, dass sich auch Hollywood diesem Markt früher oder später annehmen würde. Das Ergebnis heißt: „We Are Your Friends“.

Ganz unrecht haben die Kritiker hier nicht. Zac Efron und der übrige SchauspielerStab hat nun so gar nichts mit dieser Musik und deren Szene zu tun. Dies merkt man leider auch am Film. So wird das Leben eines Dj´s eher Fragwürdig dargestellt und auch die Szene und deren Musik kaum detailliert geschweige denn korrekt beleuchtet. Man hat das Gefühl das hier schnell, möglichst viele neumodische Akzente eingebracht wurden, ohne dabei zu beachten, dass diese die Handlung nicht immer sinnvoll bereichern oder vorwärts bringen. Streckenweise denkt man einen ellenlangen Musikclip auf MTV zu sehen, wo möglichst viele gefühlvolle Szenen und atmosphärische Bilder aneinandergereiht und mit Dancemusic hinterlegt wurden, ohne dabei Sinn zu ergeben. Und so kann man den Kern des Films und die Message die jeder Film irgendwie zum Zuschauer transportieren sollte, nicht wirklich zuordnen.

Positiv anzumerken ist die schauspielerische Leistung von Zac Efron, welcher seine Rolle trotz gewisser inhaltlicher Fehler in Bezug auf das Djing gut rüberbringt. Auch der Schnitt und die Kameraführung funktionieren und lassen tolle Momentaufnahmen zu.

Fazit: Szenenzugehörige, die hier einen Film wie Berlin Calling erwarten, werden arg enttäuscht werden und sollten sich den Film lieber sparen. Wer ein paar schöne Bilder sehen will, die mit elektronischer Musik hinterlegt werden, oder einfach den Darsteller süß findet, ist hier richtig aufgehoben.