Einmal im Jahr liegt der Mississippi in Dresden

von 18. Mai 2015

Aus neun Ländern waren 41 Bands und Solisten angereist. Bei einigen war der Weg etwas kürzer, so etwa die Big Band der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Bei Jazzern aus aller Welt ist das Festival eine feste Adresse und Ehrensache daran teilzunehmen. Das Publikum, etwas älter als 45 Jahre ist sachkundig und begeistert bei der Sache. Heute nennt man sie Fans einer Musik, die es nicht notwendig hat, tonnenschwere Soundtechnik einzusetzen.Es sind meist die Kenner einer Musikrichtung, die um 1900 in den Südstaaten der USA entstand, in vielfältiger Weise weiterentwickelt und mit der afroamerikanischen Tradition verbunden ist.

Mikrofone und künstlerisches Können sind ausreichend, um das Publikum zu begeistern.Wer den Auftritt der „Blue Wonder Jazzband“ aus Dresden mit verfolgt hat, wird bestätigen, dass es nicht nur der übliche Heimvorteil ist der überzeugt, sondern Können, Herz und Liebe zur Musik das Publikum begeisterte. Im Einkaufszentrum waren die „Ränge“ bis unter das Dach gefüllt. Kaum drei Takte gespielt und schon ist das Publikum mit rhythmischen Bewegungen einbezogen in den Sound der 50iger Jahre. Nicht mitmachen geht da nicht. Die Band ist seit 1975 in unveränderter Besetzung zusammen. Im Repertoire haben sie Musik von Duke Ellington, Louis Armstrong oder Paul Withemann.

Es ist nicht leicht alle Auftritte zu besuchen. Neben den vielen Veranstaltungen z.B. im Rundkino, in der Semperoper oder auf der Elbe sind die Darbietungen der 270 Jazzer auf 71 Bühnen in der Stadt besonders in der „Prager Straße“ und „Am Külz“ gut besucht. Bei gutem Wetter und unter freiem Himmel waren am Sonnabend tausende von Menschen unterwegs.

Gute Nachricht, das Festival wird 2016 mit noch mehr Bands das Programm erweitern.
Von Halle nach Dresden ist es nicht weit, es lohnt sich, dass große Dixie-Spektakel selbst einmal mit zu erleben.
[Text und Fotos: Manfred Boide]