Oomph! sind zurück

von 4. August 2015

Wer erinnerst sich nicht an das Lied „Augen auf“ (… ich komme…). Im Jahr 2004 einer der Ohrwürmer überhaupt. Auch eine goldene Schallplatte durfte sich die Band, die sich auf einem Wolfsburger Festival gründete, dafür abholen. Kaum zu glauben das die Gründung bereits im Jahr 1989 zu Stande kam. Jedoch ist es so wie bei vielen anderen Musikstilen und Künstlern: Wenn man nicht in dem entsprechenden Genre als Hörer etabliert ist, geht vieles im medialen Rummel unter. So wurden viele Erfolge einer deutschen Band die auch noch auf Deutsch singt, von der breiten Masse gar nicht wahrgenommen.

Bereits in den vergangenen Jahren wurden 11 Alben veröffentlicht, welche auch im Ausland (besonders in den USA) Erfolge feiern konnten. Auch für Soundtracks von Blockbustern aus Hollywood wurden Ihre Produktionen schon verwendet.

Den meisten dürfte jedoch lediglich der Titel „Augen auf“ aus dem dazugehörigen Album „Wahrheit oder Pflicht“ ein Begriff sein. Und tatsächlich ist es für die breite Masse um die Truppe recht ruhig geworden über die letzten Jahre. Da wären zwei Auftritte bei Raab´s Bundesvision Songcontest und ein fragwürdiger Auftritt in den Woks bei der Wok-WM in 2007. Spätestens nach diesem wusste man die Band nicht mehr wirklich einzuordnen. Eigentlich ist Sie bei der Szene für die unabhängige und dunkle Neigung beliebt, schienen Sie jetzt bei den Medien um Aufmerksamkeit zu ringen. Dabei sorgten Sie 2006 noch für hohen Respekt bei vielen Zuschauern (wir gehörten zu Diesen), als Sie sich selbst beim Echo ausschließen bzw. zum Ende ausgeschlossen wurden. Beim Song „Gott ist ein Popstar“ wurden Shows wie DSDS stark kritisiert. Der Schirmherr vom Echo und DSDS ist RTL. Die wollten dies bei Ihrem Echo natürlich nicht hören. Von dieser tollen Aktion merkte man später bei der Wok-WM nicht mehr viel.

Das letzte Album „Des Wahnsinns Fette Beute“ konnte kommerziell keine großen Erfolge feiern uns verweilte auch nur kurz in den Charts. Mit dem neuen Album „XXV“ versucht man nun wieder an neue Erfolge anzuknöpfen. Man hat sich jedoch vom Stil her ein wenig gewandelt. Zumindest wenn man die Zeiten von „Wahrheit oder Pflicht“ zum Vorbild nimmt. So wurde es scheinbar weniger zu dem Zweck produziert um der breiten zu gefallen. Elektronische Elemente wurden komplett weggelassen. Statt dessen besinnt man sich mehr auf die Stimme die zu einem starken Element geworden ist. Von den Texten her können wir persönlich wenig damit anfangen. Man will ganz klar wieder bei der dunklen Szene Anschluss finden. Dabei haben die Texte einen durchweg dunklen Inhalt. Es geht um die Nacht, gebrochenes Herz und Lügen. Sinn ergeben jedoch zum Ende die wenigsten Texte. Auch musikalisch ist es sehr eintönig und Lieder können beim ersten Hören schon gern vertauscht werden. Durchweg laute und harte Gitarrentöne welche vom Schlagzeug in einen gewissen Rhythmus gepeitscht werden. Wir waren froh als das letzte Lied des 14-Track-starken anfing und ein wenig abwechslungsreicheren Sound brachte.