Aktuelle Informationen zum COVID-19-Fall im Asylbewerberheim Krumpa

von 3. April 2020

Nach aktuellem Kenntnisstand zeigte der Betroffene Symptome und wurde zur Abklärung seines Gesundheitszustandes im Krankenhaus aufgenommen und ist dort isoliert. Alle Bewohner der Unterkunft sowie alle Mitarbeiter der Betreiberfirma wurden vorsorglich abgestrichen.

Der positiv getestete Bewohner war nicht durchgehend im WohnheimKrumpa. Sein Bewegungsprofil ist somit nicht eindeutig nachvollziehbar und wird noch immer intensiv aufgeklärt.

Der Asylbewerber hatte sich am 31.03.2020 beim Landkreis gemeldet. Es wurden grippeähnliche Symptome bei ihm festgestellt, worauf er sofort zum Covid-19-Test ins Klinikum gebracht und dort aufgenommen wurde. Er hat das Krankenhaus seitdem nicht verlassen.

Da am 01.04.2020 nicht klar war, ob er sich überhaupt in der Gemeinschaftsunterkunft in Krumpa aufgehalten hatte, wurde die gesamte Unterkunft am späten Nachmittag für 14 Tage vorsichtshalber unter Quarantäne gestellt.

Die überwiegende Mehrheit der Bewohner zeigt Verständnis für die erforderlichen Maßnahmen des Landkreises und ist sich des übergeordneten Ziels dieser Maßnahmen, dem Schutz der Gesundheit aller Bewohner sowie der dort lebenden Bevölkerung, bewusst.

Der Landkreis hat bereits am ersten Tag der Quarantäne die erforderlichen Schritte zur Versorgung der Betroffenen eingeleitet. Täglich gibt es einen Einkaufsdienst und Getränkelieferungen.Die Auszahlung von Sozialleistungen ist derzeit nicht erforderlich. Die Betroffenen erhielten in Anbetracht der Situation bis Ende April 2020 Leistungen im Voraus.

Mit einem Sicherheitsdienst und durch Vollzugshilfe der Polizei stellt der Landkreis sicher, dass niemand das Grundstück verlässt und gegen die Quarantäneregeln verstößt.

Die Betreuung der Bewohner ist weiterhin gewährleistet. Im Haus sind Mitarbeiter der Betreiberfirma anwesend und bei Bedarf kommen die Mitarbeiter des Ausländeramtes, um die Anliegen vor Ort zu klären. Den Betroffenen wird in drei Sprachen die Situation jeweils erklärt. Die Kommunikation und Interaktion zwischen Mitarbeitern und Bewohnern läuft weitestgehend kontaktlos ab.

Landrat Hartmut Handschak (parteilos) appelliert erneut an die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Braunsbedra gegenüber den Geflüchteten und fasst die Situation wie folgt zusammen:

„Eine behördlich angeordnete Quarantäne, egal ob im eigenen Zuhause oder in einer Gemeinschaftsunterkunft wie Krumpa, ist für die Betroffenen eine psychische und emotionale Ausnahmesituation. Ich setze deshalb auf das Miteinander und Verständnis zwischen Mitarbeitern vor Ort, den Bewohnern sowie den Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt Braunsbedra. Wir müssen alles dafür tun, damit sowohl die Geflüchteten als auch die dort lebende Bevölkerung vor möglichen Neu-Infektionen geschützt sind.“