Bundespolizeihubschrauber sucht spielende Kinder im Gleis

von 8. Juli 2020

Gleichzeitig suchte die Besatzung eines Bundespolizeihubschraubers, welcher auf einem Überwachungsflug der Bahnanlagen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Magdeburg eingesetzt war, an der angegebenen Stelle nach den Personen. Die Beamten konnten vor Ort vier Jungen im Alter von 11, 12 und 13 Jahren sowie ein 16-jähriges Mädchen antreffen. Auf den Gleisen hatten sie zudem Stöcke, Bierdeckel und eine tote Maus aufgelegt. Alle Kinder und die Jugendliche wurden ins Schutzgewahrsam genommen und die jeweiligen Erziehungsberechtigten informiert.

Die Bundespolizisten wiesen sie und die Eltern vehement auf die Gefahren hin, denen sie sich arglos ausgesetzt hatten und machten ihnen unmissverständlich klar, dass Bahnanlagen keine Spielplätze sind. Sie belehrten alle eindringlich: Züge können Hindernissen nicht ausweichen. Ein 1200 Tonnen schwerer Zug mit 100 Stundenkilometern hat einen Bremsweg von über 1000 Metern. Windrichtungen beeinflussen die eigene Wahrnehmung eines heranfahrenden Zuges erheblich. Ein elektrisch betriebener Zug ist beispielsweise für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er sich schon im Vorbeifahren befindet. Von den Zügen geht eine enorme Sogwirkung aus. Da solche Einsätze leider keine Seltenheit darstellen, bittet die Bundespolizei erneut darum, dass Eltern ihre Kinder wiederholt auf die Gefahren hinweisen. Kostenlose Flyer zu dieser Problematik stellt sie in diesem Zusammenhang gern zur Verfügung. Zudem wird sich ein Präventionsbeamter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg des Sachverhalts annehmen, mit den Kindern und Jugendlichen erneut Kontakt aufnehmen und sie diesbezüglich noch einmal eingehend sensibilisieren. Durch die kurzzeitige Sperrung der Gleise hatten zwei S-Bahnen Verspätungen von elf Minuten.