Diensthunde für den Justizvollzug

von 15. Januar 2015

Justizministerin Prof. Angela Kolb: „Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, dass mit dem Einsatz von justizeigenen Spürhunden die Drogenfunde zunächst ansteigen. Das belegt, dass bei der herkömmlichen Suche manches unentdeckt bleibt.“

Der Malinois-Herder-Mix Nero (Mix aus belgischem und holländischem Schäferhund), die Malinois Penso und Basra und Malinois-Schäferhund-Mix Senta sind seit Jahresende im Einsatz. Die Hunde sollen helfen, das Einschleusen von Drogen und Handys, z.B. durch Briefe und Pakete, bei Besuchen oder der Rückkehr von Gefangenen nach dem Ausgang zu verhindern. Sie werden bei den Kontrollen der Unterkunfts-, Freizeit- und Arbeitsbereiche der Gefangenen eingesetzt.

Kolb: „Unser Ziel ist, den Handel mit Drogen unter Gefangenen zu unterbinden.Das Auffinden von Drogen, die gut zu verstecken sind, ist personal- und zeitintensiv. Synthetische Drogen, wie z. B. „Crystal Meth“ zum Beispiel sind aufgrund ihrer kristallinen Form von Zucker oder Salz kaum zu unterscheiden. Gerade darum ist der Einsatz von Hunden so wichtig. Auf ihren Spürsinn kann man sich verlassen.“

Aber auch Handys können speziell ausgebildete Hunde aufspüren. Die DeutscheSchäferhündin Janka hat das gelernt. Sie ist bundesweit der zweite Spürhund mit dieser Spezialausbildung und soll in Sachsen-Anhalt in Kürze noch einen tierischen „Kollegen“ bekommen.

Außerhalb der Dienstzeiten werden die Hunde bei ihren Diensthundführern untergebracht und versorgt. Für Futterkosten und Pflege erhalten diese eine Aufwandsentschädigung.

Hintergrund:

Aktuell führen die Justizvollzugbediensteten regelmäßige Kontrollen der Unterkunfts-, Freizeit- und Arbeitsbereiche der Gefangenen durch. Die möglichen Verstecke, die dabei untersucht werden müssen, sind vielfältig. Sie reichen von Tabakbüchsen, Keksrollen, Teebeuteln über Hohlräumen in Matratzen bis hin zu ausgehöhlten Tischtennisschlägern oder manipulierten technischen Geräten. Das Auffinden der zumeist in geringen Mengen versteckten Drogen gestaltet sich daher als sehr aufwendig.

In Einzelfällen und anlassbezogen wurden die Kontrollen durch Diensthunde der Polizei im Rahmen der Amtshilfe unterstützt.

Weitaus wichtiger als die Kontrollen im Haftbereich ist es, bereits das Einschleusen von Drogen, z. B. durch Briefe und Pakete, Besuche von Angehörigen, Überwürfe oder nach Rückkehr von Gefangenen aus dem Ausgang, zu verhindern.[

Drogenfunde in Justizvollzugsanstalten Sachsen-Anhalts 2010 bis 2013

2010

2011

2012

2013

Cannabis/

synthetische Cannabinoide

1013 g

247 g

563 g

874 g

Ecstasy

0,03 g

Amphetamine

12 g

0,2 g

161 g

148 g

Kokain

7 g

2 g

2 g

3 g

Opiate

3 g

1 g

(Eine abschließende Auswertung für 2014 liegt noch nicht vor).