DLRG und Rettungshundestaffeln suchen in Weißenfels nach vermisster 31-Jähriger

von 18. Februar 2020

Die 31-Jährige hatte am Nachmittag ihr Kind nicht aus der Kita abgeholt und wurde auch seitdem von niemandem mehr gesehen. Auch der Einsatz von vier speziell für die Personensuche ausgebildeten Hunden, sogenannten Mantrailern, blieb bis zum Dienstagmorgen ohne Erfolg. Zu den Hintergründen des Verschwindens der jungen Frau können keine Angaben gemacht werden.

Die DLRG Saale-Elster-Aue wurde zu dem Einsatz von ihrer Partnerorganisation, der DLRG Rettungshundestaffel Götschetal, zu dem Einsatz hinzugezogen. Aufgabe: Unterstützung mit einem geländegängigen Fahrzeug sowie medizinischer Ausrüstung und Fachkompetenz im Sanitätsdienst. So ist es möglich, den Hundeführer dorthin zu begleiten, wohin sein Vierbeiner führt – selbst in entlegene Gegenden. Ein weiterer Vorteil: Die Hundeführer und deren Tiere müssen den Weg zurück zum Ausgangspunkt nicht noch einmal zu Fuß zurücklegen. Das erledigt das Begleitfahrzeug der Wasserretter aus Holleben.

Beide Ortsgruppen verbindet eine enge Kooperation, die es erlaubt, ein Maximum an Leistungen anbieten zu können. Während die Ortsgruppe aus Holleben bis hin zu einer kompletten Einsatzleitung vor allem die technischen Komponenten stellen kann, bringen die Hundeführer maßgeblich Erfahrung und vor allem gut ausgebildete Hunde mit. Immerhin verfügt die Rettungshundestaffel Götschetal als einzige DLRG-Ortsgruppe über fünf eigene Mantrailer mit geprüften Hunden. Der Unterschied zwischen diesen Tieren und anderen Suchhunden ist, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. Sie können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, selbst die relative Abgeschlossenheit eines fahrenden Autos verhindert nicht, dass die Personen verfolgbare Spuren hinterlassen. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden.

Wie es im Fall der vermissten Frau aus Weißenfels weitergeht, soll sich indes im Lauf des Vormittags entscheiden. Der kurz vor 23 begonnene Einsatz der Rettungshundestaffeln wurde zunächst gegen 5 Uhr abgebrochen, um den Tieren eine Ruhepause zu verschaffen.

Die DLRG Saale-Elster-Aue aus Holleben ist eine der jüngsten Ortsgruppen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft in Sachsen-Anhalt. Sie wurde erst im Jahr 2016 gegründet, zählt inzwischen aber mehr als 20 aktive Einsatzkräfte. Hinzu kommen zahlreiche fördernde Mitglieder. Die Ortsgruppe besitzt einschlägige Erfahrungen im Bereich sanitätsdienstlicher Einsätze und durch den beruflichen Einsatz einiger Mitglieder auch im Bereich des Rettungsdienstes. Ausgestattet ist die Einheit derzeit mit einem 80 PS starken Motorrettungsboot, das von einem Allradfahrzeug gezogen wird. Hinzu kommen ein Rettungswagen, mit dem DLRG Saale-Elster-Aue auch Aufgaben in der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Rettungsdienst der Stadt Halle und im nördlichen Saalekreis wahrnimmt. Zudem kann die noch junge Ortsgruppe inzwischen auf einen Einsatzleitwagen, ein Logistik- sowie auf ein Mannschaftsfahrzeug zurückgreifen. Alle Mitglieder werden grundsätzlich als Rettungsschwimmer und für bestimmte Aufgaben im Wasserrettungsdienst ausgebildet. Darüber hinaus bietet die DLRG Weiterbildungen zum Sanitäter und zum Bootsführer an. Einige Mitglieder können inzwischen sogar hohe Führungsausbildungen für Leitungsaufgaben bei Einsätzen nachweisen. Hinzu kommen Qualifikationen als Rettungssanitäter und als Rettungsassistenten.