Ermittlungsgruppe Fahrkarte klärt Automatensprengungen auf

Ermittlungsgruppe Fahrkarte klärt Automatensprengungen auf
von 22. Februar 2019

Die EG besteht aus mehreren Beamten des Revierkriminaldienstes des Polizeireviers Halle (Saale) sowie des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Halle (Saale), welche derzeit in 13 Verfahren u.a. in Bezug auf die Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen und Diebstahl im besonders schweren Fall in/aus Automaten ermitteln. Hierbei verursachten die Täter im Zeitraum vom 06.10.2018 bis 13.11.2018 einen Sachschaden an den Automaten von mehr als 150.000,- €. Dem gegenüber steht das bei den Taten erlangte und im Vergleich geringe Diebesgut im Wert von ca. 2.500,- €. Den tragischen Höhepunkt erreichten die Automatensprengungen in den Abendstunden des 20.10.2018, als ein 19-Jähriger bei der Tatbegehung am Südstadtring durch die Wucht der Detonation so schwer verletzt wurde, dass er wenig später in einem nahegelegenen Krankenhaus verstarb.

Im Rahmen der intensiven Ermittlungen haben die Kriminalisten zahlreiche Spuren gesichert und auswerten lassen. Außerdem wurden neben richterlichen Vernehmungen auch Zeugenbefragungen und Beschuldigtenvernehmungen durch die Polizeibeamten durchgeführt. Die Polizei erreichte auch viele Zeugenhinweise, welche es den Ermittlern allerdings nicht immer einfach machten. Durch die intensive Nutzung sozialer Medien gerade durch die jüngeren Hinweisgeber stammten einige Informationen nicht aus erster Hand, was eine besonders sorgfältige Prüfung erforderte. So mussten die Kriminalisten in einigen Fällen schließlich sogar zu dem Ergebnis kommen, dass es sich bei zunächst vielversprechenden Hinweisen nur um ein Gerücht handelte.

Trotz dessen konnten 13 Tatverdächtige durch die intensiven Ermittlungen bekannt gemacht werden. Hierbei handelt es sich um Jugendliche und junge Männer im Alter von 13 bis 28 Jahren aus Halle (Saale), welche die Taten stets in kleineren Gruppen und in wechselnder Beteiligung verübten. Auf Grundlage dieses Ermittlungsstandes konnten zudem mehrere Durchsuchungsbeschlüsse beim Amtsgericht Halle (Saale) erwirkt und in der weiteren Folge auch vollstreckt werden, wobei weitere Beweismittel aufgefunden und sichergestellt wurden.

Ein 17-jähriger Tatbeteiligter leistete bei einer späteren Festnahme aufgrund eines bestehenden Untersuchungshaftbefehls erheblichen Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen und verletzte dabei einen Polizeibeamten.

Durch die Ermittlungen konnte neben den zehn Angriffen auf Automaten auch die Gefährliche Körperverletzung zum Nachteil eines Referendars vom 26.10.2018 in einer Sekundarschule in der Kurt-Wüsteneck-Straße aufgeklärt werden. Neben dem 17-Jährigen konnten hier außerdem ein 24- und ein 15-Jähriger als Tatbeteiligte ermittelt werden.
Im Gesamtergebnis konnte die Polizei somit im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft gegen die 13 Tatverdächtigen insgesamt acht Untersuchungshaftbefehle erwirken. Die Haftbefehle zweier 15-Jähriger wurden zwischenzeitlich wieder außer Vollzug gesetzt. Sechs Beschuldigte im Alter von 15 bis 24 Jahren sitzen nach wie vor in einer Justizvollzugsanstalt ein.