Sofort fuhr eine Streife unter Inanspruchnahme von Blaulicht und Martinshorn an die Gefahrenstelle. Kurz darauf wurde bekannt, dass ein Intercityexpress (ICE) von München Richtung Hamburg auf dieser Höhe mehrere Schottersteine überfahren hatte und nothalten musste. Der Triebfahrzeugführer des ICE hatte seine Geschwindigkeit schon auf unter 40 Kilometer pro Stunde gedrosselt, konnte eine Überfahrt der Schottersteine jedoch nicht mehr verhindern. Inwieweit die Kinder dafür verantwortlich waren, konnte nicht mehr ermittelt werden, da sie nicht mehr ausfindig gemacht werden konnten. Der ICE konnte nach Begutachtung, ob ein Schaden an dem Zug durch die Überfahrt eingetreten war, nach über einer Stunde seine Fahrt weiter fortsetzen. Die Schnellfahrstrecke war aufgrund des Vorfalls von 14:04 – 15:10 Uhr gesperrt. Es kam bei 13 Zügen zu Verspätungen von über 470 Minuten.
Da diese Fälle leider keine Seltenheit darstellen, weist die Bundespolizei wiederholt auf die damit verbundenen Gefahren und mögliche schwerwiegende Folgen dieses Fehlverhaltens hin. Die Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Außerdem geht von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Züge können Hindernissen nicht ausweichen. Ein 1200 Tonnen schwerer Zug mit 100 Stundenkilometern hat einen Bremsweg von über 1000 Metern. Neben der Lebensgefahr, die ein Aufenthalt in den Gleisen in sich birgt, setzten sich die Kinder in diesem Fall einer weiteren erheblichen Gefahr aus. Durch das Auflegen der Schottersteine auf den Gleisen und der anschließenden Überfahrt eines Zuges mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 Kilometern in der Stunde, können diese Steine eine Art Geschosswirkung entfalten. Ein Aufenthalt in der Nähe der Gleise kann in einem solchen Fall verheerende Folgen haben.
Die Bundespolizei bittet auch darum, dass Erziehungsberechtigte ihre Kinder wiederholt auf die Gefahren hinweisen. Kostenlose Flyer zu dieser Problematik stellt die Bundespolizei gern zur Verfügung.