Mann im Gleis – Lebensgefahr – Einsatz Bundespolizeihubschrauber

Mann im Gleis – Lebensgefahr – Einsatz Bundespolizeihubschrauber
von 27. August 2018

Zudem erteilte die Notfallleitstelle für die betroffene Strecke einen Langsamfahrbefehl. Die weiteren Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, dass der 23-jährige Mann am Bahnhof Riestedt das Gleis zunächst verließ und auf einen Zug wartete. Nachdem ein Zug den Bahnhof ohne Halt passierte, begab sich der Mann erneut ins Gleis und bewegte sich weiter in Richtung Sangerhausen. Die Besatzung des Polizeihubschraubers entdeckte den Mann im Bereich des Bahnüberganges Steinberg am Bahnkilometer 54,95 und landete vor Ort. Die Bundespolizisten holten den Mann sofort aus dem Gefahrenbereich heraus. Ihm war zu keiner Zeit bewusst, dass er sich mit seinem Handeln in akute Lebensgefahr begeben hatte. Die Bundespolizisten wiesen ihn vehement auf die Gefahren hin, denen er sich arglos ausgesetzt hatte und belehrten ihn eindringlich: Züge können Hindernissen nicht ausweichen. Ein 1200 Tonnen schwerer Zug mit 100 Stundenkilometern hat einen Bremsweg von über 1000 Metern. Windrichtungen beeinflussen die eigene Wahrnehmung eines heranfahrenden Zuges erheblich. Ein elektrisch betriebener Zug ist beispielsweise für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er sich schon im Vorbeifahren befindet. Von den Zügen geht eine enorme Sogwirkung aus. Neben der sich ausgesetzten Lebensgefahr hat der Mann mit seinem Handeln eine Ordnungswidrigkeit begangen, die mit 25 Euro Bußgeld geahndet werden kann. Nach Eintreffen der motorisierten Streife wurde der mittellose Mann zum Bahnhof Sangerhausen gebracht. Durch den Sachverhalt kam es zu geringfügigen Auswirkungen bei der Bahn. So meldete die Notfallleitstelle bei lediglich zwei Zügen eine Verspätung von fünf Minuten.