Nolife

von 22. Juni 2020

Die temporeiche Inszenierung des Leipziger Regisseurs Philipp Oehme zeigt, wie sehr man sich und sein reales Leben online verlieren kann. Eingebettet in theatrale Videoprojektionen des Medienkünstlers Stefan Kraus ist Benjamin Wilke in seiner ersten großen Solorolle auf der Foyerbühne als Süchtiger zu erleben.

Norbert hat nur eines im Kopf – Zocken. Wie ein Junkie plant er seine Tage und Nächte rund um Laptop und Smartphone. Seine Ernährung beschränkt sich auf Energy Drinks, um wach zu bleiben, geschlafen wird im Unterricht. Zuhause wird mit den Eltern gestritten statt geredet, Thema: Dauernutzung des PCs. Kommunikation mit den Kumpels findet nur über soziale Netzwerke statt und da wird dann auch mal bösartig gemobbt. Nach einem Unfall kommt die Mutter schwerverletzt ins Krankenhaus, die Aufforderung des Vaters zu ihr zu kommen, ignoriert Norbert. Er muss der Spielfigur Asana das Leben retten. Kann ihm die 112 dabei helfen?

Norbert erzählt – in seinem Zimmer zockend – von seinem Alltag mit Familie, Schule und von seiner Parallelwelt. Empathie bringt er nur für die fiktiven Charaktere seiner PC-Spiele auf und verliert sich selbst in der fiktiven Welt.

Theaterkarten gibt es an der Abendkasse und im Besucherservice in der Bucherstraße 14, telefonisch unter 03475 602070, kartenservice@theater-eisleben.de oder online unter www.theater-eisleben.de. Die Theaterkasse öffnet immer dienstags 10.00–16.00 Uhr.