Polizeiliche Kriminalstatistik für die Polizeiinspektion Halle (Saale) 2018

Polizeiliche Kriminalstatistik für die Polizeiinspektion Halle (Saale) 2018
von 13. März 2019

Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Halle (Saale) für das Jahr 2018

  • Weniger Straftaten insgesamt
  • Aufklärungsquote über 53 %
  • niedrigste Häufigkeitszahl seit 2013
  • weniger Diebstahlsdelikte

Anzahl der Fälle, Aufklärung , Tatverdächtige

Im Jahr 2018 wurden 60.106 Fälle in der Polizeilichen Kriminalstatistik registriert, das sind 5839 Fälle (-8,85%) weniger als 2017. Damit ist die Anzahl der erfassten Fälle das vierte Jahr hintereinander rückläufig. Die Aufklärungsquote liegt bei 53,1%. Insgesamt wurden 31.936 Straftaten aufgeklärt.

Die Häufigkeitszahl lag 2018 bei 8181 Straftaten je 100.000 Einwohner und sank damit um 844 Straftaten je 100.000 Einwohner.

Mit den 31.936 geklärten Straftaten im Jahr 2018 wurden insgesamt 20.534 Tatverdächtige ermittelt. Unter den Tatverdächtigen waren 3.752 Nichtdeutsche. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 18,2 Prozent (2017=16,6 Prozent)

Die Anzahl der Jungtatverdächtigen beträgt 3.705.

Anteil ausgewählter Delikte an der Gesamtkriminalität, Aufklärung

Straftaten unter Beteiligung von Zuwanderern betrugen im Jahr 2018 = 2433 Fälle. Das ist eine Zunahme um 100 Fälle.

Straftaten gegen das Leben nehmen einen geringen Anteil an der Gesamtkriminalität (0,05%) ein. Im Jahr 2018 wurden insgesamt 32 Fälle erfasst, das ist 1 Fall mehr als 2017. 75 % davon wurden aufgeklärt.

Mit 608 erfassten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt im Jahr 2018 wurden im Vergleich zum Vorjahr 72 Fälle mehr registriert (+13,4%). Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 1%. Es konnten 505 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 82,9% und somit um 4 % höher als 2017. Eine Vergleichbarkeit zu den Vorjahren ist nur eingeschränkt möglich, da auf Grund einer Gesetzesänderung im Sexualstrafrecht seit Januar 2017 die sexuelle Belästigung gem. § 184i StGB nicht mehr unter der Beleidigung auf sex. Grundlage sondern eigenständig erfasst wird.

Bei der Gewaltkriminalität ist im Vergleich zu 2017 eine Zunahme um 1,7% zu verzeichnen. 2018 wurden insgesamt 2.139 Fälle registriert und somit 35 mehr als im Jahr 2017. Die Aufklärungsquote beträgt 75,5%. Die Gewaltkriminalität umfasst u. a. gefährliche und schwere Körperverletzungen, Raubstraftaten oder Vergewaltigungen.

In der Straftatengruppe Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit ist im Vergleich zu 2017 ein Rückgang zu verzeichnen. Mit insgesamt 9.239 erfassten Fällen im Jahr 2018 wurden 183 weniger als im Jahr 2017 (-2%) registriert. Mit einer Aufklärungsquote von 86,3 % konnte in diesem Deliktsfeld eine hohe Aufklärung erzielt werden.

Rückgänge sind bei Raubstraftaten um 6 Fälle (2017= 454 Fälle und 2018= 448) zu verzeichnen.

Ein Anstieg ist bei den Körperverletzungsdelikten zu verzeichnen. 2018 wurden 6.432 Fälle erfasst und somit 10 mehr als im Jahr 2017 (+0,1%).

Rückläufig sind die Fälle der Nötigungen. Waren es im Jahr 2017 noch 727 Fälle, so wurden im letzten Jahr 687 bekannt (- 5,5%).

Mit 40,8% nehmen die Diebstahlsdelikte insgesamt einen Großteil der Gesamtkriminalität ein. Im Jahr 2018 ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang der Fallzahlen des Diebstahls um 3044 Fälle auf 24.518 (- 11%) festzustellen. Aufgeklärt wurden 28,5 % (= 6983 Fälle).

Analog hierzu verläuft die Entwicklung bei den Diebstahlsdelikten im besonders schweren Fall. Bei diesen zeichnete sich im Jahr 2018 ein Rückgang auf 14.028 Fälle ab. Dies bedeutet -16,3%. Die Aufklärung betrug 14,5 % (= 2028 Fälle).

Ausgewählte Fallzahlen aus dem Bereich des besonders schweren Diebstahls:

  • Einbruchsdiebstählen in/aus Dienst-/Büro-/Lagerräumen (-527 Fälle; -31,6%),

  • Diebstahl im besonders schweren Fall von Kraftwagen (-106 Fälle, -26,2 %),

  • Einbruchsdiebstählen an/aus Kraftfahrzeugen (-258 Fälle; -16 %),

  • Einbruchsdiebstahl in/aus Boden- und Kellerräumen (-548 Fälle, -14,3%),

  • Fahrraddiebstahl (-346 Fälle; -7,9%).

  • Wohnungseinbruchsdiebstahl (+55 Fälle, +5,6%),

Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls stellt sich die Entwicklung wie folgt dar: Insgesamt erfasste die Polizei 2018

1028 Fälle, das sind 55 mehr als im Jahr 2017. Allerdings bleiben beim Wohnungseinbruchdiebstahl eine Vielzahl der Tathandlungen im Versuchsstadium stecken. Von den 1028 Fällen waren 488 Fälle Einbruchsversuche (=42,5%).

Am 26.06.2018 nahmen Polizeibeamte in Holleben einen 57-jährigen Mann fest, welcher in ein Gebäude eingebrochen war. Im Zuge der folgenden Ermittlungen konnten dem Mann 11 weitere Einbruchsdelikte zugeordnet werden. Insgesamt ist dabei ein Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht einen Haftbefehl. Seit 27.Juni 2018 sitzt der Mann in Untersuchungshaft.

Am 05.12.2018 gegen 02.20 Uhr wurden in Mücheln zwei Männer nach einem Einbruch in einen dortigen Discounter gestellt und vorläufig festgenommen. In dem Einkaufsmarkt hatten sie bereits Warenträger für Tabakwaren aufgebrochen und diese entwendet. Gegen die beiden festgenommen Männer im Alter von 42 und 55 Jahren wurde durch die Staatsanwaltschaft Naumburg Haftantrag gestellt. Sie wurden in der Folge einem Richter des Amtsgerichtes Halle (Saale) vorgeführt. Dieser erließ und verkündete gegen die aus dem Kosovo stammenden Männer Haftbefehle. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Nach den vorliegenden Erkenntnissen stehen die Männer im Verdacht, letztes Jahr eine Vielzahl von Einbrüchen in Einkaufsmärkte begangen und dort Tabakwaren entwendet zu haben.

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte haben mit 8680 Fällen einen Anteil von 14,4% an der Gesamtkriminalität. Im Vergleich zu 2017 wurden 22,2% weniger Fälle bekannt

(-2471 Fälle). Die Aufklärung lag bei 63,3 % (5496 Fälle).

Bei den Sonstigen Straftatbeständen (u. a. Brandstiftungen, Sachbeschädigungen, Widerstand gegen die Staatsgewalt oder Hausfriedensbruch) ist 2018 ein Rückgang um 620 Fälle auf 12.560 Fälle zu verzeichnen. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 20,9%.

Ausgewählte Fallzahlen aus dem Bereich der sonstigen Straftatbestände:

  • Widerstandshandlungen (- 15 Fälle; – 5,8 %)

  • Beleidigungen (-121 Fälle; – 4,9 %)

  • Sachbeschädigungen (-276 Fälle; – 4,1 )

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität liegt die Zahl der erfassten Fälle bei 3.391 im Jahr 2018. Dies bedeutet einen Anstieg um 11,5%. Die Aufklärungsquote beträgt 94,4 % (2017= 94,2%).

Die allgemeinen Verstöße gegen das BtMG, die sog. „Konsumentendelikte“, bilden mit 2.667 erfassten Fällen im Jahr 2018 in diesem Deliktsbereich den größten Anteil. 481 Fälle des unerlaubten Handels mit Betäubungsmittel wurden im Jahr 2018 registriert.

Bei der am häufigsten konsumierten Droge handelt es sich um Cannabis und Zubereitungen. Im Jahr 2018 wurden 1.298 allgemeine Verstöße mit Cannabisprodukten erfasst und damit 103 Fälle mehr als 2017. Cannabis und Zubereitungen haben weiter an Bedeutung gewonnen.

Die allgemeinen Verstöße mit Crystal sind im Vergleich zum Vorjahr um 5 % angestiegen. Im Jahr 2017 wurden 852 und im Jahr 2018 insgesamt 895 derartige Verstöße registriert. Beim illegalen Handel/Schmuggel mit Crystal ist ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen. Hier wurden im Jahr 2018 mit 159 Verstößen 10 mehr (+6,7%) als im Jahr 2017 (149 Verstöße) erfasst.

Im Letzten Jahr stellte die hiesige Polizei u.a. über 25 Kilogramm Marihuana, mehr als 4 Kilogramm Crystal und über 1,5 Kilogramm Amphetamine sicher.

Das Tatmittel „Internet“ wurde im Jahr 2018 bei der Begehung von 3.206 Straftaten genutzt und liegt damit mit 17,2% unter dem im Jahr 2017 (3.871 Fälle) hierzu erfassten Fallzahlen. Bei der Computerkriminalität an sich wurden 2018 insgesamt 1182 Fälle erfasst, was 37 Fälle weniger (-3%) als im Jahr 2017 waren.

Opfer

Insgesamt wurden 11081 Opfer einer Straftat registriert. Davon waren 6617 männlich und 4464 weiblich. 8161 Opfer sind Erwachsene, 951 Heranwachsende, 982 Jugendliche und 987 Kinder.

Polizeibeamte als Opfer von Straftaten/Gewalt

Im Jahr 2018 wurden 478 Polizeibeamte Opfer einer Straftat und somit 52 Polizeibeamte weniger als 2017.