4. Sieg in Folge!

von 22. Februar 2015

Einen sehr guten Tag erwischten wieder einmal LIONS Kapitänin Jessica Höötmann und „Miss Überall“ Tiffany Porter-Talbert.

Große Geschwindigkeit mit wenigen Punkten

Die ersten Minuten verrannen und beide Mannschaften jagten sich förmlich über das Parkett. Nach fast vier Minuten hatten die LIONS erst 4 Punkte geworfen und Marburg keinen. Als dann endlich auch bei den Gästen die ersten Zähler durch die Reuse rollten, zog Gäste Coach Patrick Unger seine erste Time-Out und danach lief das Spiel – für die LIONS. Denn schnell erhöhten sie den Druck und zogen mit 11:2 davon. „Wir haben das Spiel leider im ersten Viertel hergegeben. Da haben wir zu spät reagiert“, so Unger nach der Niederlage in der ERDGAS Sportarena. Mit 17:12 ging es in die erste Viertelpause.

Schnorr at it’s best

Schon in den nächsten zehn Minuten bauten die LIONS ihren Vorsprung aus und ließen, wie bereits in den Vorwochen erkennen, dass sie über eine enorm sichere Verteidigung auch in der Offensive den Ball wunderbar rotieren lassen. „Die Chemie stimmt bei uns momentan und das lässt den Ball auch laufen und wir kommen mit dem System klar“, resümierte eine sichtlich erfreute Tiffany Porter-Talbert, die auch gegen Marburg wieder an jeder Ecke anzutreffen war und am Ende auf 8 Punkte und 9 Rebounds kam. Immer wieder gelang es dem Team in der Phase den Ball direkt unter den Korb zu passen, wo entweder Jessica Höötmann stand oder eine derzeit starke Christina Schnorr einnetzte. In der ersten Halbzeit holte sich „Schnorri“, die zuvor bereits in der Regionalliga zum Einsatz kam (77:53 gegen City Baskets Berlin; Anm.d.Red.), sieben Punkte. Im Schnitt kommt die Centerin in dieser Bundesligasaison auf 3.2 Punkte pro Spiel. Hervorragend eingestellte zeigte sich heute ebenfalls Noémie Rouault, die unbeschreibliche 8 Rebounds in Hälfte eins und 15 im gesamten Spiel aus der Luft pflückte und dazu beitrug, dass die LIONS unter anderem Marburgs Centerspielerin Lisa Koop an den Rand der Verzweiflung trieben. Mit einem zu dem Zeitpunkt verdienten 32:23 ging es in die Halbzeit.

Hälfte zwei – Erst schlafen, dann Nerven aus Stahl

Als die „Blue Dolphins“ urplötzlich aus 9 Punkten Rückstand zum Ausgleich im vierten Viertel einnetzten, dachte die einen sicherlich „oh nein, lass es nicht in einer Niederlage enden.“ Doch der Ausgleich war auch die Folge einer Phase in der die LIONS ihre Konzentration und Aggressivität sichtlich schleifen ließen. Etwas was normal ist, aber besser werden muss fand LIONS Headcoach Jennifer Kern: „Konzentration muss man trainieren, wie einen Sprungwurf oder einen Freiwurf. Erst mit der Zeit kann man sich auch länger fokussieren und wir hoffen, dass wir es bis zu den Play-Offs hinbekommen!“ Doch auch, wenn die LIONS mit Tiffany Porter-Talbert eine Spielerin haben, die in den entscheidenden Momenten die Antworten auf dem Feld kennt, musste ihr Team im vierten Viertel zusätzlich nach einem Dreier Marburgs den ersten Rückstand verkraften (55:56; Anm.d.Red.) um dennoch nur zwei Minuten vor Ende erneut mit 58:55 in Führung zu liegen. „Wir haben heute wieder stark in der Verteidigung gestanden! Am Ende hatten wir auch ein wenig Nerven aus Stahl“, so Kerns mit ihrer Zusammenfassung der entscheidenden Spielminuten. Gemeint waren die zuerst verwandelte Freiwürfe von Noémie Rouault und der Dreier von Laura Hebecker der folgte. 61:55. Mit nur noch einer Minute auf der Uhr war das Spiel fast entschieden. Die folgende „Stop-the-Clock“-Taktik der Gäste aus Hessen brachte noch einmal Dramatik, aber die Nummer 16 der LIONS, Noémie Rouault macht es noch einmal von der Linie und sicherte den 64:60 Erfolg der LIONS vollends ab.

LIONS steigern sich weiter – Marburg mit starker Vorstellung hofft auf einen Platz in den Play-Offs

Der vierte Sieg in Folge für die LIONS lässt die Hoffnung auf eine gute Play-Off-Serie steigern. Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen hat sich wieder verbessert, „ich kann den Mädels momentan jedes System geben und sie können es mit ihrer individuellen Stärke gut umsetzen“, so Coach Kerns. Für Marburg ist die Niederlage bitter, denn mit einer couragierten Leistung im zweiten Abschnitt haben sie deutlich gemacht, dass auch ein Sieg hätte drin sein können. Nun gilt der Blick auf die verbleibenden drei Spiele. Die Play-Off-Teilnahme ist zwar rein rechnerisch noch nicht abgesichert, doch wenn zumindest ein Sieg gegen Chemnitz oder Rhein-Main rausspringt, gehört das Team definitiv zu den besten acht Teams der Liga – „vielleicht packen wir nach der Niederlage von Freiburg gegen Rothenburg noch den Sprung auf Platz 7 und wir wissen, wo das hinführen kann“, gab sich Gäste Coach Unger angriffslustig. Die LIONS bleiben ebenfalls weiter an Platz 4 dran. Kommende Woche reist das Team nach Wasserburg, auch wenn Trainerin Kerns weiß, dass es schwer sein wird, beim ungeschlagenen Tabellenführer Punkte mitzunehmen: „Aber auch von da kann man positives mitbringen und sie kennen noch nicht unser ganzes Team. Das ist vielleicht ein Vorteil für uns!“

SV Halle LIONS – BC Pharmaserv Marburg 64:60 (17:12; 15:11; 12:18; 20:19)