Ein Point Guard mit WNBA-Erfahrung für die LIONS

von 13. Januar 2015

Freundschaft zwischen beiden Jasmines hilft

Jasmine James und Jasmine Newsome kennen sich schon seit Kindheitstagen. Wie Newsome ist auch James Jahrgang 1991 und aus Memphis/Tennessee. Beide galten als größte Talente in ihrer Region und lieferten sich schon zu Schulzeiten heiße Duelle auf dem Basketballfeld. Abseits des Feldes entwickelte sich hingegen eine Freundschaft, die selbst die Elternpaare der beiden bis heute verbindet. Da Newsome wusste, dass James momentan auf der Suche nach einem neuen Verein war, gab sie Trainerin Jennifer Kerns nach ihrem Kreuzbandriss den entscheidenden Tipp und warb im Gegenzug auch bei ihrer Freundin für die LIONS.

Basketball auf höchstem Level gespielt

James war in ihrer Schul- und Collegezeit ein „Standout“, wie die Amerikaner zu sagen pflegen, ein absolutes Toptalent. Dies brachte ihr nach der Highschool ein Stipendium an einem Top25-College ein. Zweimal führte sie die University of Georgia als Starting Point Guard in die Runde der letzten 16 (Sweet 16) im NCAA-Wettbewerb. In ihrem letzten Collegejahr (2013) drang sie sogar bis in die Runde der letzten 8 (Elite Eight) vor. Im Anschluss erfüllte sie sich den Traum aller Basketballerinnen. Sie schaffte den Sprung in den Kader einer WNBA-Mannschaft. Bei den Phoenix Mercury spielte und trainierte sie mit einigen der besten Spielerinnen der Welt wie Diana Taurasi, Brittney Griner oder Candice Dupree. Auch für die im Juni beginnende neue WNBA-Saison verfügt James bereits über einen Vertrag ab Mitte Mai 2015 für das Trainingscamp des amtierenden WNBA-Meisters Phoenix. Dort möchte sie sich für einen Saisonvertrag empfehlen. In Vorbereitung hierauf will sie bei den LIONS Wettkampfpraxis sammeln. Momentan ohne Verein war sie, weil ein weiteres Engagement beim brasilianischen Verein Sao José aus finanziellen Gründen nicht zustande kam. Der Verein, bei dem sie schon in der Vorsaison unter Vertrag stand, musste in diesem Jahr finanzielle Abstriche machen und sagte James ab. Glück für die LIONS.

Trainerin und Spielerin froh

„Jasmine war von allen Spielerinnen, die uns von den Spieleragenten angeboten wurden, eindeutig die beste. Deshalb bin ich natürlich froh, dass es mit unserer Wunschspielerin jetzt tatsächlich geklappt hat“, erläutert Cheftrainerin Jennifer Kerns. Kerns hofft insbesondere auf die Anführerqualitäten von James. „Wir brauchen einen Leader auf dem Feld.“ Diese Rolle möchte die Neue gern übernehmen. „Ich werde alles Erdenkliche tun, um das Team in die Playoffs zu führen. Dann werden wir sehen, was für uns in der Meisterschaft möglich ist“, teilte sie noch kurz per E-Mail mit, bevor sie am Montag in den Flieger nach Europa stieg. Heute Mittag (13.01.2014) wird sie in Berlin landen und am Abend dann bereits zum ersten Mal in der ERDGAS Sportarena mit ihren neuen Teamkameradinnen trainieren.

Für die Vereinsverantwortlichen heißt es derweil, Ärmel hochkrempeln und sich intensiv um die Spielberechtigung bemühen. Damit James am Samstag beim Heimspiel gegen Freiburg ihr Debüt geben kann, muss erst noch die Freigabe aus Brasilien von ihrem letzten Verein rechtzeitig eingehen. Das wird noch einmal spannend.