Bundesarbeitsgemeinschaft zur Situation im Fanprojekt Halle (Saale)

von 17. März 2017

Das Fanprojekt Halle arbeitet, seit mehr als 10 Jahren; aktiv und anerkannt mit der Fanszene des Halleschen FC. Die Mitarbeiter des Projektes haben sich ein belastbares und vertrauensvolles Verhältnis zu Einzelpersonen und Gruppen der Fanszene intensiv erarbeitet. Alle Kollegen_innen genießen innerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte eine hohe Wertschätzung. Sie sind gleichzeitig vertrauensvoller und zuverlässiger Ansprechpartner, weit über die kommunalen Grenzen hinaus, und beteiligen sich aktiv an den Diskussionen rund um die sozialpädagogische Arbeit mit Fußballfans. Die personelle Konstellation in den vergangenen Jahren, mit Steffen Kluge als Projektleiter, ermöglichte und förderte den aktiven Austausch zwischen Fanszene, Verein, beteiligten Institutionen und Verbänden. Unter anderem ist es der Projektleitung zu verdanken, dass diese wertvolle Anerkennung und das Vertrauensverhältnis zu den Kollegen_innen aufgebaut werden konnte und strukturell organisiert umgesetzt wurde. Unter anderem ist es auch dieser professionellen Kollegialität, der Bündelung von individuellen Kompetenzen und der daraus entstehenden Ressourcen zu verdanken, dass das Fanprojekt Halle sich als Träger des “Julius Hirsch” Preises bezeichnen darf. Daher ist es für uns, als Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte e.V. (BAG), dem Interessenverbandes aller bundesweiten sozialpädagogischen Fanprojekte, nicht nachvollziehbar, warum die erfolgreiche Koordination von Kommunikationsbereitschaft, pädagogischen Angeboten und dem daraus resultierenden entstandenen belastbaren Vertrauensverhältnis zu der aktiven Fanszene, mit einer “willkürlichen” Entscheidung gefährdet wird. Aufgrund der strukturellen Gegebenheit möchten wir mit Nachdruck an die Stadt Halle (Saale) appellieren, an dieser erfolgsversprechenden Arbeit mit der aktuellen Personalkonstellation festzuhalten und diese auch weiterhin nachhaltig zu fördern und zu unterstützen. Die Qualität der Projektarbeit wird von hoher Verlässlichkeit und der Kontinuität im Bezug auf die Personalressourcen der Fanprojekte geprägt.

Für eine erfolgreiche Arbeit von Fanprojekten bedarf es vertrauensvoller Kommunikationsstrukturen zu den beteiligten Institutionen rund um den Fußball, aber auch in städtischen Institutionen und zur Fanszene. Das Fanprojekt Halle, in seiner jetzt erfolgreichen Zusammensetzung und Struktur, ist in diesem sehr komplexen Aktionsfeld ein anerkannter, sozialpädagogischer Vermittler und kompetenter Ansprechpartner für alle am Fußballgeschehen Beteiligten. In einem medial intensiv begleiteten Umfeld ist es der Projektleitung Steffen Kluge gelungen, durch seine ruhige, sachliche und immer professionelle Handlungsweise, ein Vertrauensverhältnis zur gesamten Fanszene, speziell zur Jugendkultur der Ultras, aufzubauen. Die Projektleitung hat es ermöglicht, dass alle Mitarbeiter_innen, durch den koordinierten Einsatz, eine Akzeptanz in dem schwierigen und komplexen Arbeitsfeld erarbeiteten konnten. Das Vertrauensverhältnis zwischen Fanszene und Fanprojekt wird durch die Personalentscheidung dauerhaft extrem in Mitleidenschaft gezogen und somit gefährdet. Somit wird durch diese personelle Entscheidung die Akzeptanz durch die aktiven Fans des HFC und damit die sozialpädagogische Arbeit des Fanprojekts in Halle massiv gefährdet. Aus diesem Anlass möchten wir an Sie appellieren an der derzeitigen Personalkonstellation festzuhalten und stehen gern für Ihre Nachfragen, persönlich als Vertretung der BAG zur Verfügung.

Philip Krüger/ Sven Graupner
BAG Sprecher