Einspruch abgelehnt – DFB-Sportgericht sperrt Braydon Manu für vier Spiele

Einspruch abgelehnt – DFB-Sportgericht sperrt Braydon Manu für vier Spiele
von 20. September 2018

In der Urteilsbegründung heißt es: Der Schiedsrichter „hat auf Nachfrage bestätigt, zum Zeitpunkt der Aktion von Spieler Manu in Richtung des Einsatzortes geblickt und dabei die ausholende Schlagbewegung deutlich wahrgenommen zu haben. Zudem habe er auch gesehen, dass Spieler Manu seinen Gegenspieler im Halsbereich getroffen habe, was er sich im Anschluss auch von seinen Assistenten habe bestätigen lassen, die dies ebenfalls wahrgenommen hätten. Der Krefelder Spieler Manuel Konrad hat auf telefonische Nachfrage ebenfalls angegeben, dass er von einem Schlag schmerzhaft an der rechten Seite im Hals- bzw. Kehlkopfbereich getroffen worden sei.“

Aufgrund des ungleichen Kräfteverhältnisses relevanter Zeugen und in Ermangelung von zweifelsfrei vorwurfentkräftenden Videomaterials verzichtet der Hallesche FC auf eine kostspielige Fortführung der juristischen Auseinandersetzung und eine mündliche Verhandlung. „Es ist überaus erstaunlich, dass sowohl der Referee als auch seine beiden Assistenten eine Schlagbewegung erkannten und zudem aus nahezu unmöglichem Winkel oder auf enorme Entfernung erkennen konnten, dass und wo Braydon Manu seinen Gegenspieler getroffen haben soll. Diese eindeutige Wahrnehmung hatten die drei Herren im Stadion wohl exklusiv, die Aussagen des gegnerischen Trainers und aller neutralen Beobachter klangen anders und wurden bei der Beurteilung der Szene augenscheinlich außen vor gelassen. In unserem Rechtssystem heißt es bekanntlich im Zweifel für den Angeklagten. Entweder gilt dies in der Sportgerichtsbarkeit nicht oder die Unparteiischen sind sich tatsächlich absolut sicher. Das wiederum ist sehr bemerkenswert und hinterlässt bei mir einen extrem faden Beigeschmack“, erklärt HFC-Präsident Dr. Michael Schädlich.

Ralf Heskamp ergänzt: „Nicht das Sportgericht hat den Beweis einer Schuld von Braydon Manu zu erbringen, sondern wir müssen die kollektive Wahrnehmung des Schiedsrichtergespanns zweifelsfrei widerlegen. Das können wir schlicht und ergreifend nicht. Es ist schade, dass die Zeugenaussage von Gegenspieler Konrad plötzlich anders klingt als nach Spielende. Deshalb ist es schwer, dieses Urteil zu akzeptieren. Aber uns bleibt nichts anderes übrig. Für Braydon Manu, unsere Mannschaft und den gesamten Verein wurde dem Gerechtigkeitsempfinden ein herber Schlag versetzt“, so der Sportdirektor des Halleschen FC.

     
PP