Fanszene protestiert weiter gegen OB

von 21. Juli 2017

Der Eindruck einer arroganten Grundhaltung, die mit Selektionen und Bewertungen einhergeht, verstärkt sich immer mehr und gerade dies steht einer steuerfinanzierten Einrichtungnicht zu. Eine Stadt hat zum Wohle und Interesse aller zu Handeln, auch im Fanbereich! Hier geht es nicht um persönliche Einstellungen, denn so kann ein Miteinander nie funktionieren.

DerHFC-FANKURVENRATnimmt zur aktuellen Situation auch nochmals Stellung

Am Samstag geht es endlich wieder los. Unser HFC startet in die neue Saison 2017/18. Mit Beginn der neuen Saison gibt es weiterhin zahlreiche Fragen rund um die Fanszene des HFC und den aktuellen Stand zum Streetwork-Fanprojekt Halle sowie dem Fanhaus. Darüber möchten wir euch in dem folgenden Text informieren.

Zunächst ein kurzer Rückblick: Es ist mittlerweile drei Monate her, dass der Leiter des Fanprojektes Halle vom Oberbürgermeister Bernd Wiegand abgesetzt bzw. innerhalb der Stadt versetzt wurde. Nach der Absetzung von Steffen Kluge haben wir den OB in mehreren Briefen aufgefordert, seine Entscheidung fachlich nachvollziehbar zu begründen und v.a. uns gegenüber darzustellen, wie er sich die weitere Sozialarbeit mit HFC-Fans vorstellt. Bis heute sind unsere Fragen an die obere Stadtverwaltung unbeantwortet geblieben. Daher haben wir die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Halle in der letzten Saison auf allen Ebenen eingestellt. Ohne Fanprojektleitung fand zuletzt weder die Begleitung von Auswärtsfahrten statt, noch wurden etablierte Informations-, Bildungs- oder Freizeitangebote mit der HFC-Fanszene fortgesetzt. Im Gegenteil, eine lang geplante Bildungsreise nach Rumänien wurde kurzerhand sogar storniert. Das Fanhaus, der wohl wichtigste Anlaufpunkt, vegetiert seither – von Fans ungenutzt – vor sich hin.

Der im Jahr 2012 gemäß dem Nationalen Konzept für Sport und Sicherheit (NKSS) gebildete Fanprojektbeirat wurde von der Stadt mit der Begründung eines Formfehlers aufgelöst. Diesem zufolge seien die Vertreter aus den drei Trägern des Fanprojekts (DFB, das Land Sachsen-Anhalt sowie die Stadt Halle), den örtlichen Partnern (HFC, Polizei, Jugendausschuss, Sportausschuss, Fußballverband Sachsen-Anhalt) sowie zwei Fanvertreter nach zwei Jahren nicht wieder ordnungsgemäß bestätigt worden. Damit fiel auch die geplante Beiratssitzung am Ende der letzten Saison aus. In dieser wollte man sich über den weiteren Werdegang des Fanprojektes beraten. Bis heute wurde die geplante „Neubestätigung“ durch die Stadt nicht realisiert. Auch ein durch die Stadt angekündigtes neues Konzept ist nicht zu erkennen. Das Fanprojekt Halle wird nach der Entscheidung der Verwaltung mehr als stiefmütterlich behandelt. Um es kurz zu machen: Der OB hat es qua Amt geschafft, die vertrauensvolle und erfolgreiche Arbeit des Fanprojekts der letzten 10 Jahre innerhalb von 10 Tagen zu zerstören. Danke Herr Wiegand! Der langfristige Schaden für die Fanszene, hervorgerufen durch das aktionistische, gutsherrenartige Eingreifen des OB-Büros, lässt sich gegenwärtig noch nicht abschätzen. Der Oberbürgermeister möchte das Thema offensichtlich aussitzen.

JEDOCH NICHT MIT UNS!

Da sich die undurchsichtige Situation nicht geändert hat und wir als organisierte Fanszene, der HFC als Profiverein, die HFC-Fans in Stadt und Umland und nicht zuletzt die breite Öffentlichkeit in Halle über keinerlei Informationen zur angekündigten Neuausrichtung des Streetwork-Fanprojektes verfügen, werden wir die Zusammenarbeit, welche sich ausdrücklich nicht persönlich gegen die Mitarbeiter des Fanprojektes richtet, auch weiterhin aussetzen. Das Fanhaus wird von uns weiterhin nicht frequentiert und steht nicht als Anlaufort zur Verfügung. Einen gemeinsamen Treffpunkt für die Organisation und Koordination der HFC-FANKURVE gibt es aktuell nicht. Zwischenzeitlich hatten wir zwar ein Objekt, welches sich als neues Domizil aktiver HFC-Fans angeboten hätte, im Auge. Doch war die Immobilie finanziell nicht zu stemmen, so dass wir davon wieder Abstand nehmen mussten.

Dennoch werden wir zu bestimmten Spielen zu gemeinsamen Treffs und Fanmärschen aufrufen, um die HFC-Fanszene in ihrer Einheit zu stärken. Im Stadion werden wir weiterhin lautstark unseren Protest gegen den OB zum Ausdruck bringen. Das sind wir dem Fanprojekt und Steffen Kluge in Person schuldig.

Trotz all der Widrigkeiten, werden wir uns als HFC-Fanszene nicht vom Oberbürgermeister unser Fan-Sein und die Entwicklung des Vereins diktieren lassen. Unsere Fanszene steht für eine breite Vielfalt. Aber auch der Verein, vertreten durch gewählte Mitglieder unseres Vereins, steht für eine gemeinsame Entwicklung! Diese werden wir nicht von planlosen Einzelpersonen zerstören lassen. Für uns heißt es nun getreu dem Motto „NUR ZUSAMMEN“, die gewachsenen Strukturen neu aufzubauen ohne dabei unseren ehrlichen Weg zu verlassen. Es heißt, alte Gräben zu überwinden und sich „NUR ZUSAMMEN“ aktiv für unseren HFC einzubringen! Und das auf allen Ebenen. Strukturen werden dafür im Hintergrund schon geschaffen. Der steinigste Weg ist meist der Beste.

Wir freuen uns auf den Saisonstart, auf eine lautstarke HFC-FANKURVE, auf ein gut gefülltes Stadion und eine engagierte Mannschaft. Lasst uns die kommenden Aufgaben anpacken! NUR ZUSAMMEN!

HFC-FANKURVENRAT

HFC-Fanszene e.V.

Saalefront-Ultras