Der HFC verabschiedete sich vor dem Anpfiff kollektiv vom verstorbenen Eckbert Brauer, Präsident Dr. Michael Schädlich würdigte den langjährigen Mitstreiter und die 7012 Zuschauer verneigten sich mit einer Schweigeminute vom stets bescheidenen Ecki.
Die Gastgeber hatten mit Sebastian Mai statt des gesperrten Braydon Manu zwar nur eine personelle Änderung in der Startformation vorgenommen, dabei aber mehrere Positionen getauscht. Sebastian Mai bekleidete die zentrale Abwehrposition, Moritz Heyer rückte vor ins defensive Mittelfeld, Marvin Ajani spielte links im Mittelfeld und Pascal Sohm bearbeitete die rechte Seite. Hinter der einzigen nominellen Spitze Mathias Fetsch hatten Baxter Bahn und Björn Jopek offensive Aufträge. Erkennbares Ziel war es, dass bei eigenen Angriffen stets ein Mittelfeldspieler mit ins Zentrum stößt und möglichst zum Abschluss kommt. Tatsächlich hatte Björn Jopek bereits nach wenigen Sekunden eine Kopfballchance in vorderster Front, Moritz Heyer tauchte im Strafraum per Rückpass auf und Baxter Bahn traf nach Flachpass in die Mitte den Ball in Bedrängnis nicht voll. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber bereits 1:0 für den Halleschen FC, weil Marvin Ajani eine verunglückte Aktion des Gegenspielers nutzte und per Kopf vor dem herauseilenden Gäste-Keeper am Ball war (2.). Nach 90 Sekunden lag der HFC in Führung und verdiente sich diesen Vorsprung in den ersten 30 Minuten des Spiels mit variablen Angriffen, Ballbesitz und Überzahl im Zentrum. Der VfR hatte Mühe, sich auf die überraschende Grundordnung des HFC einzustellen und kam erst nach etwa 30 Minuten besser zurecht. Während es die Hausherren versäumten, aus dem Übergewicht weiteres Kapital zu schlagen, klärte auf der Gegenseite zunächst Toni Lindenhahn per Kopf und dann tauchte Kai Eisele bei einem Flachschuss ab. Die größte Chance des HFC vor der Pause hatte erneut Marvin Ajani, dessen Kopfball an die Latte klatschte (41.).
Nach dem Seitenwechsel wehrte der HFC-Torwart zunächst einen Distanzschuss zur Seite ab, dann hatte Mathias Fetsch per Drehschuss nach klugem Pass von Björn Jopek das 2:0 auf dem Fuß (47.). In der Folgezeit ließ sich der HFC von druckvollen Aalenern in die eigene Hälfte drängen und schaffte es zu selten, nach Ballgewinn zielstrebig nach vorn zu spielen und im Verbund nachzurücken. Der VfR wollte den Ausgleich, traf per Kopf den Pfosten und in der Nachspielzeit rauschte ein Distanzschuss knapp am HFC-Tor vorbei. Auch bei Standards der Gäste war stets Gefahr in Verzug. Doch bei strömendem Regen und rutschigem Geläuf stemmten sich die Saalestädter gemeinsam und mit großem Einsatz gegen das drohende Remis, brachte den wertvollen und knappen Vorsprung letztlich mit großem Kampf über die Zeit. Das 1:0 war letztlich etwas glücklich. Ein Arbeitssieg, wie er im Buche steht.
HFC: Eisele Lindenhahn, Mai, Landgraf, Sohm, Washausen, Heyer, Ajani (81. Guttau), Jopek (81. Arkenberg), Bahn, Fetsch (85. Pagliuca)
VfR: Bernhardt Büyüksakarya, Rehfeldt, Sarr, Schorr, Ristl (71. Fennell) Geyer, Bär (71. Trianni), Sessa, Morys, Schnellbacher
Schiedsrichter: Riem Hussein
Gelb: Lindenhahn, Washausen, Bahn Morys, Bär
Zuschauer: 7012
