Bulls stehen nach Sweep gegen Peiting im Viertelfinale

Bulls stehen nach Sweep gegen Peiting im Viertelfinale
von 23. März 2022

„Die sechs, sieben Stunden Fahrt merkt man in den ersten Minuten auf dem Eis. Deswegen wollen wir heute den Sack zumachen.“ Dementsprechend entschieden sich die Saale Bulls für die erste Option und schickten mit einem 6:2-Heimsieg den Tabellenachten der Oberliga Süd nach zuvor errungenen 4:1- und 4:3-Erfolgen in drei Spielen per Sweep in die Sommerpause – der Nordmeister steht im Viertelfinale der Aufstiegsspiele zur DEL2.

Und die Saale Bulls erwischten einen Traumstart: Nach gerade einmal 148 Sekunden sorgte Valasek – wie schon beim ersten Aufeinandertreffen beider Teams am vergangenen Freitag – für den Führungstreffer, der Angreifer netzte in Überzahl zum 1:0 ein. Ein Fingerzeig für den weiteren Spielverlauf, in dem die Special Teams den Unterschied ausmachen sollten. Im Anschluss versäumten es die Hausherren, die sich ihnen bietenden Möglichkeiten in Torerfolge umzumünzen – und so kam, was kommen musste: Eine gegen Jakub Urbisch ausgesprochene Zwei-Minuten-Strafe nutzten die Oberbayern aus, konnten im Powerplay ausgleichen (16.). „Wir hatten nach dem 1:0 Chancen, die wir nicht ausgenutzt haben. Und dann kam so ein eher lässiger Schuss – und der ging rein“ so Valasek nach dem Auftaktdrittel. „Aber wenn wir so weiterspielen gehen noch ein paar Tore rein.“

Und der 25-Jährige sollte Recht behalten. Mit drei Treffern binnen acht Minuten im mittleren Spielabschnitt bauten die Hausherren ihren Vorsprung auf 4:1 aus und ließen sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als in der 27. Minute einem regulären Treffer nach Beratungen des Schiedsrichtergespannes die Anerkennung aberkannt wurde. Eine falsche Entscheidung, wie die Fernsehbilder eindeutig aufklären, hatte der Puck die Torlinie doch vollumfänglich überquert. Weiteres Wasser auf die Mühlen all jener, die sich seit langem für die Einführung des Videobeweis auch in einer immer schneller und professioneller werdenden Oberliga aussprechen – und welcher ab der kommenden Spielzeit eingeführt wird und für eindeutige(re) Entscheidungen sorgen soll. Mit dem Anschlusstreffer Peitings vier Minuten vor der zweiten Pause zum 2:4 – bei dem es ECP-Angreifer Thomas Heger schaffte, in einer Eins-gegen-drei-Situation den Puck irgendwie zwischen Urbisch und dem linken Pfosten hindurch ins Netz zu befördern – keimte ein wenig Hoffnung auf Seiten der Oberbayern, bei den Routinier Ty Morris die Marschrichtung für den letzten Spielabschnitt vorgab. „Wir müssen mehr Schüsse aufs Tor bringen, mehr Männer vor dem Tor platzieren – das war unser Plan für heute.“

Ein Matchplan, der unmittelbar nach Beginn des Schlussabschnittes durch Joonas Niemelä durchkreuzt wurde. Der Finne machte vier Minuten nach Wiederanpfiff seinen Hattrick komplett, schraubte das Ergebnis auf 5:2 in die Höhe. Peiting erhöhte den Druck, zog frühzeitig Florian Hechenrieder zu Gunsten eines sechsten Feldspielers, agierte knapp dreieinhalb Minuten ohne Goalie – und ohne Erfolg. Der dritte Treffer und somit vielleicht das Momentum blieb dem Südligisten verwehrt, dafür machte Dennis Gulda 42 Sekunden vor dem Ende das halbe Dutzend hallesche Treffer voll und sorgte für den 6:2-Endstand.

„Ich denke nicht, das wir heute hier die Serie verloren haben, heute war Halle klar besser“, so ECP-Coach Anton Saal. „Über die ganze Serie gesehen haben wir das Überzahlspiel Halles nicht in den Griff bekommen. Und die erste Reihe mit den beiden Finnen und Valasek – das war schwierig für uns.“ Ins gleiche Horn bläst auch Bulls-Coach Ryan Foster („Unsere erste Reihe hat die ganze Serie überragend gespielt, genau wie Jakub Urbisch.“), ohne jedoch das gesamte Team zu vernachlässigen. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, ich bin sehr stolz auf mein Team“, so abschließend der Austro-Kanadier, der seiner Mannschaft nun zwei Tage frei gibt, um sich dann gemeinsam ab Freitag auf das Viertelfinale mit einem bis dato noch unbekannten Gegner vorzubereiten. (Jy)

Saale Bulls Halle – EC Peiting 6:2 (1:1, 3:1, 2:0)

1:0 (02:28) Valasek (Vihavainen, Niemelä – PP1)

1:1 (15:48) Nagtzaam (Morris, Motloch – PP1)

2:1 (24:01) Niemelä (Vihavainen, Valasek)

3:1 (28:51) Fomin (Striepeke, Walkowiak)

4:1 (32:20) Niemelä (Vihavainen, Valasek – PP1)

4:2 (35:15) Heger (Stauder)

5:2 (43:36) Niemelä (Vihavainen, Valasek – PP1)

6:2 (59:18) Gulda (Halbauer, Hildebrand – PP1)

Strafminuten: Saale Bulls Halle 10, EC Peiting 14