Saale Bulls holen gegen Herforder EV einen Punkt

von 23. Dezember 2020

Doch auch der HFO war – wie alle Teams der Liga – in den zurückliegenden Spielen immer für eine Überraschung gut. Insoweit waren die Hallenser gewarnt und es musste sich zeigen, wieviel Kraft der Auswärtsmarathon (3 Spiele in 5 Tagen) die Bulls gekostet hatte.

Das erste Drittel begann ohne langes Abtasten und ein munteres und vor allem schnelles Hin und Her nahm seinen Lauf. Dank einer Strafzeit gegen die Hausherren bereits in der ersten Spielminute konnten die Bulls ihren Druck auf das Herforder Tor sogar erhöhen und sich im Angriffsdrittel festsetzen. Doch trotz sehr guter Chancen gelang es nicht, Kieren Vogel im Kasten zu überwinden. Mit dem erfolgreichen Torabschluss taten sie sich dann auch im weiteren Spielverlauf sehr schwer und ließen zum Teil hochkarätige Chancen ungenutzt.

Zu allem Überfluss gerieten sie dann auch selber immer wieder selbst in Unterzahl, die sie dank einer kompakt stehenden Verteidigung allesamt schadlos überstanden. Das schnelle Hin und Her wurde nun für das Spiel prägend, denn ein Konter jagte den nächsten.

Beide Teams störten die Angriffe des Gegners früh und so wechselte die Richtung auf dem Eis im Sekundentakt. Das machte erfolgreiche Angriffe auf beiden Seiten schwer, bis die Hausherren in der 17. Minute das Quäntchen Glück auf der Kelle hatten und Marius Garten den HFO mit 1:0 in Führung brachten.

Nachdem im ersten Abschnitt keine weiteren Treffer fielen, ging es nach dem Seitenwechsel ähnlich schnell auf dem Eis weiter. Beide Teams suchten ihr Glück weiter in schnellen Kontern. Dieses Mal war das Scheibenglück dann zuerst auf Hallenser Seite, denn in der 22. Spielminute schnappte sich Lukas Valasek einen Abpraller, um ihn doch noch im Tor zu versenken.

Die Bulls wollten dieses Momentum nutzen und setzten nach dem Wiederanbully gleich mit ihrem Dauerangriff fort, doch ein weiteres Mal wollte der Puck einfach nicht über die rote Linie gehen. Es war wie verhext, Angriff für Angriff endete entweder an einem Schläger des Gegners, am Pfosten, an der Latte oder wurde spätestens von Vogel gestoppt.

Nachdem die Angriffswelle der Bulls durch eine Strafzeit gestoppt wurde, nutzten die Gastgeber die geschenkte Ruhe und fanden zurück in ihr eigenes Angriffsspiel. Zwar konnten sie zunächst ihr Überzahlspiel nicht nutzen, doch in der 35. Minute holte Dennis König die Führung zurück. In der Partie nahmen in der Folge die harten Aktionen zu und entsprechend hagelte es auch viele Strafen. So gab es immer häufiger viel Platz auf dem Eis. Der Spielstand blieb davon aber unberührt und der letzte Abschnitt startete mit dem 2:1 Rückstand der Bulls.

Lange Zeit sah es danach aus, dass es bei diesem Spielstand bleiben würde, denn wieder ließen die Saalestädter eine Überzahl ungenutzt liegen und kassierten obendrein auch selber zu viele Strafen. Der Spielaufbau klappte so nur bedingt und der Nutznießer davon waren erneut die Hausherren, denn diese konnten immer wieder zu Kontern ansetzen. In der 54. Minute verwandelte dann Tim Krüger einen abgeprallten Schuss von Björn Bombis. Die Bulls lagen damit schon mit 3:1 zurück, aber davon ließen sie sich offenbar nicht beeindrucken. Sie setzten ihren Kurs auf dem Eis fort und voll auf Offensive. Dieser Einsatz wurde dann auch mit dem zweiten Treffer von Lukas Valasek belohnt, da dieser endlich im Überzahlspiel der Bulls traf. Allerdings war dieser Anschlusstreffer teuer erkauft, denn Tim May verletzte sich während dieses Angriffs so schwer am Knie, dass er mit der Trage vom Eis gebracht werden musste. Noch liegen uns keine Informationen über die Schwere der Verletzung vor, Tim wird heute in Halle im Krankenhaus untersucht und behandelt.

Nach dem Motto „nun erst recht“ wollten die Bulls die letzten vier Spielminuten nutzen und den Ausgleich erzwingen. Und diesen „Job“ übernahm der Kapitän persönlich, denn Kai Schmitz erzielte nur 26 Sekunden vor der Schlusssirene den 3:3-Ausgleich. So war bereits ein Punkt gesichert und alles Weitere sollte nun im Drei gegen Drei in der Overtime geklärt werden. Dort ging es auch zügig los und leider war es auch schneller wieder vorbei als gehofft, denn nach 1 Minute und 46 Sekunden traf Ralf Rinke für die Herforder mit einem Fernschuss – unhaltbar für Albrecht, nachdem der Puck noch durch Striepeke abgelenkt wurde.

Für die Saale Bulls ging es so mit nur einem Punkt zurück an die Saale, wo sie nun in die verdiente Weihnachtspause starten können. Ihr nächstes Spiel ist angesetzt für kommenden Montag (28.12.), dann kommt kein geringerer als der Rekordmeister Tilburg Trappers in den Sparkassen-Eisdom.

Torschützen:
1:0 Marius Garten – 17.
1:1 Lukas Valasek – 22.
2:1 Dennis König – 35.
3:1 Tim Krüger – 54.
3:2 Lukas Valasek – 56.
3:3 Kai Schmitz – 60.
4:3 Ralf Rinke – 62.
Tore: 4:3 n.V. (1:0/1:1/1:2/1:0)

[RJ/FE]