Saale Bulls verlieren unglücklich in der Verlängerung gegen den Herner EV

von 28. November 2020

Äußerst motiviert traten die Bulls von der ersten Sekunde auf. Die mahnenden Worte des Trainers und das harte Training unter der Woche hatten bei den Spielern definitiv Wirkung gezeigt. Sie präsentierten sich wie ausgewechselt, agierten schnell und gewitzt, brachten jeden Zweikampf mit vollem Einsatz fair zu Ende. Entsprechend konnten sie auch ihren Raum auf dem Eis erkämpfen und hatten in den ersten fünf Minuten mehrere Großchancen, welche aber allesamt an einem gut aufgelegten Jonas Neffin im Herner Tor scheiterten.

Doch auch die Gäste vom Gysenberg waren erneut nicht zurückhaltend und so entwickelte sich eine schnelle und fordernde Partie auf dem Eis. Beide Teams suchten ihren Chancen, aber schnell zeichnete sich ab, dass die Bulls ihre Oberhand bei den Chancen nicht in Zählbares verwandeln konnten. Auch das Powerplay wollte weiterhin nicht erfolgreich funktionieren. Anders das eigene Unterzahlspiel, hier bewiesen sie einmal mehr defensive Geschlossenheit und wenn doch mal ein Herner Stürmer durchkam, hielt Sebastian Albrecht seinen Kasten mit super Paraden sauber. Bei eigenem Angriff kam es allerdings in der 13. Minute zu einem Schreckmoment, als Kai Schmitz vor dem Herner Tor ein Schlagschuss seines Teamkollegen Eric Wunderlich am Unterarm traf. Einmal mehr musste er verletzt vom Eis und zur weiteren Abklärung (Verdacht des Bruchs der Elle) ins Krankenhaus. [Inzwischen steht fest, dass ein Armbruch ausgeschlossen werden kann. Doch auch eine starke Prellung inkl Einblutungen zwingen den Kapitän zu einer erneuten Pause.]

Trotz vieler Angriffswellen auf beiden Seiten ging der erste Abschnitt ohne Tore zu Ende und so setzten die Teams im Mittelabschnitt beim 0:0 fort. Doch ohne ihren Leitbullen spielten die Hallenser nicht mehr ganz so konzentriert auf und die Gäste aus Herne konnte nun einigen Druck aufbauen. Dabei machten die Strafzeiten gegen die Bulls es nicht wirklich einfacher, da sie so jedes Mal an eigenen Angriffen gehindert wurden. Dies kostete sehr viel Kraft und der HEV brachte sich immer wieder in gute Abschlusspositionen, von denen eine in der 35. Minute durch den Schuss von Thomas Ziolkowski genutzt wurde. Der Puck bahnte sich den Weg durch gefühlt 10 Spieler hindurch ins Tor – unhaltbar für Albrecht. Damit führten nun die Gäste und eine schnelle Antwort der Hausherren war nötig, doch eine erneute Strafzeit gegen Halle verhinderte diese Ambitionen.

Aufgrund dieser letzten Strafzeit aus dem zweiten Drittel ging es für die Bulls auch im letzten Spielabschnitt mit einem Mann weniger los. Doch dieses Mal funktionierte die Verteidigung in Unterzahl wieder und so konnten sie kurze Zeit später bei eigener Überzahl zurückschlagen. Endlich klappte es mit dem Powerplay und Artur Tegkaev netzte in der 45. Minute zum 1:1 Ausgleich ein. Die Partie war wieder vollkommen offen und die Hausherren gingen gefühlt in einen Dauerangriff über, schließlich gab es da ja eine Mission …

Jedoch änderte sich – trotz gefühlter 50 Torschüsse der Bulls einfach nichts am Spielstand und so langsam aber sicher lief die Zeit für einen möglichen Sieg in der regulären Spielzeit ab. Nachdem Albrecht noch kurz vor dem Drittelende mit einem starken Save den möglichen Siegtreffer der Gäste verhindern konnte, ging es anschließend in die Overtime, obwohl die Bulls durchaus die vollen drei Punkte verdient gehabt hätten. Doch alles hätte oder könnte half ihnen nichts, denn nun ging es beim Kampf um den Zusatzpunkt im drei gegen drei weiter. Doch bei dieser Konstellation blieb es leider nicht lange, denn in der 63. Minute kassierten die Bulls erneut eine Strafe und Herne durfte mit vier Feldspielern weiterspielen. Unglücklicher kann es nicht zugehen – nach zwei Minuten aufopferungsvoller Verteidigungsarbeit nutzte Herne genau mit Ablauf der Strafzeit die entstandene Unruhe vor dem Hallenser Tor und Patrick Asselin traf nur fünf Sekunden vor dem Abpfiff ins Netz und sicherte den Gästen den zweiten Punkt.

So blieb den Saale Bulls am Ende des Tages doch sehr unglücklich nur der eine Punkt auf der Habenseite. Für sie geht es schon am Sonntag – wie auch schon vor zwei Wochen – in Erfurt weiter. Und auch hier ist noch eine Rechnung offen, hatte man das Spiel bei den TecArt Black Dragons doch im Penaltyschießen verloren.

Torschützen:

0:1 Thomas Ziolkowski – 35.

1:1 Artur Tegkaev – 45.

1:2 Patrick Asselin – 65.

Tore: 1:2 (0:0/1:1/0:0/0:1)

[RJ/FE]