Transfercoup – Top-Stürmer der Liga entscheidet sich für Halle

von 5. Juni 2018

Mit 22 Jahren wagte er erstmals den Sprung nach Europa. Dort, im niederländischen Nijmegen, wurde er auf Anhieb mit 36 Treffern Top-Torjäger. Auch im Folgejahr – im Trikot der Tilburg Trappers – hatte er am Saisonende mit 51 Toren so oft wie kein anderer getroffen. Und diese beeindruckende Serie hält bis heute an: Egal ob anschließend in Den Haag oder in Duisburg – Raphaël Joly war in den letzten acht Jahren immer der absolute Torschützenkönig seiner Mannschaft, seine in diesem Zeitraum erzielten 343 Tore in 345 Pflichtspielen sind ein überragender Wert.

Foto: Dirk Unverfehrt
Joly als niederländischer Nationalspieler bei der diesjährigen
WM 2018 der Division II, Gruppe A, Ende April
2018

Ein Leistung und Zahlen, die natürlich jede Menge Aufsehen erregen und viele Vereine auf den Plan rufen. Umso größer ist die Freude und überwiegt der Stolz, dass sich der Angreifer trotz einer Vielzahl anderer, auch höher dotierter Angebote, dafür entschieden hat, im kommenden Jahr für die Saale Bulls auf Tore- und Punktejagd zu gehen.

Mit Raphaël Joly wechselt ein absoluter Goalgetter in die Händelstadt, der seine Karriere in Juniorenligen im kanadischen Quebec begann und bereits dort mit 281 Scorerpunkten (138 Tore) auf sich aufmerksam machen konnte. Nach seiner ersten Profistation in der LNAH (Ligue Nord-Américaine de Hockey), einer Eishockeyliga der kanadischen Provinzen Ontario und Québec, begann für den Linksschützen daraufhin das bereits erwähnte „Abenteuer Europa“.

In der Ehrendivison – der höchsten Spielklasse der Niederlande – feierte der 181cm große Angreifer diverse Highlights: Neben dem Meistertitel 2012/13 konnte er sich auch über den Titel des Torschützenkönigs (2011/12) freuen, genau wie über den Gewinn der „Jack de Heer-Trofee“ für den Top-Scorer der Saison 2012/13 (83 Punkte). Auch in der folgenden Spielzeit 2013/14 sammelte Joly mit 101 Zählern die meisten Punkte der gesamten Liga, seine 48 Treffer waren einsamer Liga-Spitzenwert. Im Anschluss verließ er die Niederlande, um nach einem „Drei-Spiele-Intermezzo“ in Schweden nach Deutschland zu wechseln und sich den Duisburger Füchsen in der Oberliga anzuschließen. In deren Reihen traf Joly 14 Mal auf die Saale Bulls, wobei ihm in diesen Partien neben zehn Vorlagen beeindruckende neunzehn Treffer gelangen.

Foto: Stefan Röhrig
Joly (links) im Spiel Saale Bulls vs. Füchse Duisburg, 05.03.2017

Joly, geboren in Amsterdam, entstammt einer wahren Eishockeyfamilie (Bruder Michael pendelt zwischen ECHL und AHL, sein Onkel Yvan kam zu NHL-Einsätzen und Meisterehren in der AHL) und ist neben dem kanadischen auch im Besitz eines niederländischen Passes, weshalb er auch für die Nationalmannschaft seines Geburtslandes spielberechtigt ist. Mit dem Nationalteam gelang ihm sowohl 2016 als auch 2018 der Aufstieg in die Division I, woran er mit insgesamt 14 Zählern (fünf Tore) maßgeblich beteiligt war.

Nach vier Jahren in Duisburg nun also der Wechsel nach Halle zu den Saale Bulls. Raphaël Joly war zusammen mit seiner Lebensgefährtin (Profi-Fußballerin) bereits im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung in der Stadt und konnte sich ein Bild von der Umgebung und den Bedingungen vor Ort machen und hat sich anschließend entschieden, hier seiner Karriere ein neues Kapitel hinzuzufügen.

Der MEC Halle 04 bedankt sich noch einmal ausdrücklich bei seinen Partnern für die Unterstützung und heißt seinen neuen Angreifer recht herzlich willkommen. Wir sind überzeugt, dass Raphaël Joly auch im Trikot mit dem Bullen-Logo zu den absoluten Leistungsträgern gehören und für jede Menge Torjubel beim halleschen Anhang sorgen wird. Hierfür wünschen wir unserem Neuzugang eine erfolgreiche und verletzungsfreie Spielezeit und sagen „Van harte welkom“! (JY/FE)