Der Corona-Virus hat den deutschen Fußball fest im Griff

von 27. März 2020

Das Coronavirus versichert bisher eines: dass nichts sicher ist. So wie die Arbeiter da draußen teilweise nicht wissen, wie sicher ihr Arbeitsplatz ist und wie sich ihr Arbeitgeber in Zukunft überhaupt beweisen möchte, so stehen die Akteure des Fußballs vor der schwierigen Aufgabe, für Sicherheit zu sorgen und eben jene zu vermitteln. Die Spieler haben Verträge, sind in den höchsten Ligen immerhin finanziell abgesichert und können nun immerhin Zeit mit ihrer Familie verbringen. Spieler von kleineren Klubs müssen sich schon mehr Sorgen machen, denn sie sind auf regelmäßige Gehälter so angewiesen, wie die kleineren Klubs auf Zuschauer- und TV-Einnahmen, die derzeit ausbleiben. Mit „klein“ sind dabei im Übrigen nicht die Klubs in den Amateurligen gemeint, denn selbst der FC Bayern spart ein Fünftel der Gehälter von Spielern und Vorstandsmitgliedern ein. RB Leipzig stellte unlängst klar, dass die Fortzahlung der Gehälter bis in den Mai gesichert sei. Danach müsse man allerdings entsprechende Maßnahmen treffen. Wenn diese Aussage aus dem Lager von RB Leipzig kommt, wie muss es dann den Vereinen der zweiten Bundesliga bzw. den klammeren Erstliga-Klubs gehen? Die Sehnsucht nach Klarheit ist „Covid19“ egal. Wir Menschen sind „Covid19“ egal, doch das ist eben nur eine einseitige Beziehung. Es könnte sein, dass wir im Sommer wieder Fußball sehen werden. Vielleicht nur durch Geisterspiele, doch auch das würde den Klubs Einnahmen generieren. Es könnte aber auch sein, dass wir in diesem Jahr gar keinen Fußball mehr erwarten dürfen, denn während die Gesellschaft einer Kontaktsperre unterliegt und Desinfektionsmittel selbst herstellen muss, ist es schwer denkbar, dass sich Fußball-Profis zeitnah zum Training treffen und das Spiel auf dem Rasen fortsetzen. Schließlich ist die Maßnahme der Kontaktsperre erst kürzlich getroffen worden. Die Bundesregierung möchte sich Zeit verschaffen und sehen, wie sich die Situation entwickelt. Dieser Maßnahme kann sich der Fußball nicht einfach entziehen. Dabei sind auch den Verbänden die Hände gebunden. Sie können auch nur abwarten und haben dann noch die undankbare Aufgabe, aus einem Spielplan mit Wochenend-Fußball ein Notprogramm zu erstellen, sodass etwaige Vertragsprobleme ab 30. Juni vermieden werden können. So hat das Virus den deutschen Fußball im Griff. Nicht nur die Teams der lokalen Ligen, die sich durch Zuschauereinnahmen ihre Existenz verdienen, sondern langsam, aber sicher auch die erstklassigen Teams.