Ein Boxer aus Halle auf dem Schwergewichtsthron?

Ein Boxer aus Halle auf dem Schwergewichtsthron?
von 15. April 2019

Sowohl der CEO der Top Rank Boxing Organisation als auch Tyson Fury selbst bestätigten den Kampf in den sozialen Medien. Doch wie kommt es dazu, dass ein relativ unbekannter Boxer wie Schwarz die Gelegenheit bekommt, gegen einen der derzeit besten Schwergewichtler anzutreten?

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Die deutsche Schwergewichtshoffnung?

Das Schwergewicht im Boxen gehört nicht gerade zu einer Domäne der Deutschen. Mit Max Schmeling gibt es nur einen deutschen Weltmeister im Schwergewicht und dies ist nun auch schon ein paar Jahre her, die Allgemeine Zeitung blickt zurück. Der letzte Deutsche, der für Aufsehen in dieser Gewichtsklasse gesorgt hat, war Axel Schulz. Lediglich die Verbundenheit der Klitschko-Brüder zu Deutschland, ihr Trainer kam aus Deutschland und auch der Boxstall befand sich hierzulande, sorgte für reges Interesse an den „schweren Jungs“ im Boxen. Doch nach der Ära der beiden Ukrainer wurde es hier wieder ruhiger um die schwerste Gewichtsklasse. Dies dürfte sich nun mit Tom Schwarz ändern. Vor allem der Kampf gegen Fury wird die Deutschen vor die Fernsehgeräte holen, auch wenn der Hallenser bei den Sportwetten Betfair mit Quoten von 14,00 (Stand 4.4) nicht gerade der Favorit ist. Ein Spektakel ist es allemal!

Vom Jugendweltmeister zum Inter-Kontinental-Champ

Der 24-jährige Hüne ist fast zwei Meter groß und konnte bisher alle seine Profikämpfe gewinnen. Seinen ersten Auftritt im bezahlten Boxen hatte er am 29. August 2013 im Alter von 20 Jahren. Schon früh galt er als eine der großen Talente des Schwergewichts und schickte seinen Kontrahenten in seinem ersten Kampf bereits nach 20 Sekunden auf die Bretter. Ein paar Aufbaukämpfe später bekam er es mit Konstantin Airich zu tun. Doch auch gegen den routinierten Deutsch-Kasachen setzte er sichnach Punkten durch.

Sein 15. Profikampf war der erste Titelkampf der Karriere. Gegen Ilja Mezencev ging es um den WBO-Jugendweltmeistertitel. Zwar ging Schwarz bereits in der ersten Runde einmal zu Boden, jedoch konnte er sich im Laufe des Kampfes zurückboxen und gewann den in der siebten Runde durch K.O. Knapp ein halbes Jahr später ging es dann gegen Dennis Lewandowski um den offenen Jugendtitel der WBO. Auch hier dominierte Schwarz und gewann deutlich nach Punkten.

Ein weiterer Meilenstein in Schwarz‘ Karriere war der Gewinn des WBO Inter-Kontinental-Titels im April 2017. Gegen den Bosnier Adnan Redzovic setzte sich der Hallenser in der zweiten Runde dank technischen K.O. durch und sicherte sich den vakanten Titel.

Für besondere Aufregung sorgte der Kampf am 21. April letzten Jahres gegen Senad Gashi, der MDR berichtete. Der gut 13 cm kleinere Gashi versuchte immer wieder mit unerlaubten Kopfstößen Herr über die Situation zu werden. Obwohl er Schwarz auch mit legalen Mitteln das ein oder andere Mal in Bedrängnis bringen konnte, wurde er wegen wiederholter Kopfstöße in der sechsten Runde disqualifiziert.

Den Titel des WBO Inter-Kontinental-Schwergewichtsmeisters verteidigte Schwarz zuletzt Anfang März gegen den Kroaten Kristijan Krstacic in Magdeburg, wo auch sein Boxstall ansässig ist.

Nur wenige Tage später wurde dann bekannt, dass das Management von Tyson Fury Schwarz als nächsten Gegner für den Briten ausgesucht hat. Eine Chance, die sich der Deutsche sicher nicht entgehen lassen will, wie sein Manager gegenüber der Weltangab.

Für die Region ist es etwas ganz besonderes, schließlich ist Schwarz nicht nur in Halle geboren, sondern hat seinen Boxstall SES Boxing in Magdeburg, wo er derzeit auch wohnhaft ist.

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