Wieder nichts mit einem Sieg

von 18. Januar 2015

Spielt sie oder spielt sie nicht?

LIONS Geschäftsführer Lukas Balser starrte eine Stunde vor Spielbeginn etwas ungläubig auf sein Handy. Die seit Tagen erwartete Freigabeerklärung des letzten Vereins aus Brasilien von LIONS-Neuzugang Jasmine James war eingetroffen, per Mail. Schnell wurde beim Verband nachgefragt, ob ein Einsatz tatsächlich möglich wäre. James selbst fuhr zurück nach Hause, „um meine Sachen zu holen. Eine echt stressige Stunde!“ Am Ende musste das Team dennoch auf den neuen Point Guard verzichten, denn letztlich bedarf es noch der offiziellen Kommunikation des brasilianischen an den hiesigen Basketballverband, aber die war am Samstag nicht mehr zu erwirken. So konnte Coach Jennifer Kerns nur mutmaßen, dass es „mit Jasmine mehr Möglichkeiten“ gegeben hätte und auch Entlastung für die stark spielende Julia Gaudermann.

Lob und Erkenntnis für Gaudermann

Julia Gaudermann zeigte im Spiel der LIONS eine großartige Leistung. Selbst Gästecoach Aleksandar Bozic fand lobende Worte für die Aufbauspielerin mit der Rückennummer 6: „Sie hat meine Aufbauspielerinnen vor wirklich schwierige Aufgaben gestellt und in Bedrängnis gebracht. Das war sehr gut!“ Und LIONS Headcoach Jennifer Kerns ergänzte: „Letzte Saison hat sie nur gespielt, wenn Amanda Rego nicht konnte. Das war zu wenig, um für die Bundesliga Erfahrung zu sammeln. Heute hat sie eine sehr gute Arbeit abgeliefert und wirklich stark gespielt!“

Julia Gaudermann stand neben Laura Hebecker die meiste Zeit, rund 36 Minuten, auf dem Feld und machte 8 Punkte, kam auf 7 Rebounds und stahl insgesamt dreimal dem Ball der Gegnerinnen!

Nur die letzten sechs Minuten spannend

Jennifer Kerns fasste das Spiel schnell zusammen: „Eigentlich waren nur die letzten 6 Minuten interessant“. Bis dahin ist das Spiel tatsächlich schnell erzählt. Die LIONS konnten nach einer anfänglich starken Leistung erneut nicht im Spielaufbau überzeugen und mussten ab 2 Minuten vor Ende des ersten Viertels erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Eine überzeugende Teamleistung und eine überragende Soana Lucet auf Seiten der Gäste machten am Samstagabend in der ERDGAS Sportarena den Unterschied. Hinzu kam eine schwache Ausbeute der LIONS von der Freiwurflinie. Nur 19 von 29 Versuchen konnten die Damen aus Halle verwandeln. Laura Hebecker stemmte sich mit aller Macht, insgesamt 21 Punkten und genesener Schulter gegen die erneut drohende Niederlage und führte ihr Team mit einem Dreier kurz vor Schluss und anschließend drei verwandelten Freiwürfen bis auf 63:65 wieder an die Eisvögel heran. Zwischenzeitlich hatte Freiburg bereits mit 16 Punkten vorn gelegen und hätte so die vierzehn Punktedifferenz aus dem Hinspiel wettgemacht. Durch weitere zwei Punkte von Noémie Rouault glichen die LIONS gar aus. Durften dennoch fünf Sekunden vor Ende nur vage vom ersten Sieg seit dem 10. Spieltag träumen, denn Freiburgs #53 Soana Lucet netzte für 2 Punkte ein und nur noch 1,2 Sekunden blieben auf der Uhr. Ein missglückter Einwurf im Vorfeld, nach einer Auszeit der LIONS, signalisierte das Ende und besiegelte eine weitere Niederlage.

SV Halle LIONS – Eisvögel USC Freiburg 65 : 67 ( 30 : 36 )