Brot für Enten – Gute Absicht, schlechte Folgen!

von 10. Juni 2020

Enten fressen fast alles was ihnen vor den Schnabel kommt und halbwegs verdaulich ist. Hauptsächlich ernähren sie sich von Pflanzen, Früchten und Samen
aber auch Insekten, Froschlaich, Kaulquappen, Würmer und Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan. Bietet sich ihnen eine Futterquelle wo sie ohne viel Mühe satt werden, wie etwa ” Entchen fütternde Menschen”, dann lassen die Federtiere alles andere gern stehen und liegen, was für sie jedoch gesundheitlich fatal ist. Genau davor wird alljährlich wieder und wieder gewarnt, leider ohne Erfolg, denn die menschen lassen es sich nicht nehmen ihre Entchen zu füttern.

Viele deuten das Heranflattern der Tiere, wenn sie ihre Futterquelle erkannt haben, als hungrig, dem ist nicht so.

Ornithologen und Naturschutzverbände verweisen in jedem Jahr erneut auf diese schädliche Gefahr für die Tiere, dennzum einen sind Brotreste, ggf gar angeschimmelte, Laugengebäck und Tortillas nichts für das Federvieh, auch nichts für Nutrias.Die Tiere fressen es zwar begierig, vertragen es aber nicht. Verantwortlich dafür sind Inhaltsstoffe wie Gewürze, Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe. Dies sind allesamt Stoffe, die Wildtiere sonst nie zu sich nehmen. Problematisch ist vor allem der Salzgehalt von Brot. Eine Scheibe enthält im Schnitt ein Gramm Salz, mit zwei Scheiben ist der Tagesbedarf eines Menschen schon gedeckt. Da Wasservögel nur wenige hundert Gramm auf die Waage bringen, haben schon sehr viel geringere Mengen Brot schädliche Auswirkungen auf ihren Organismus. Der Naturschutzbund (Nabu) Leipzig bezeichnet die überflüssige Vogelfütterung mit Brotresten sogar als „Tierquälerei“.

Sind keine Entchen da, dann wird das Brot oft einfach ins Gewässer geworfen, mit dem Gedanken “sie können es sich ja später holen”, dieses Denken ist falsch und schadet dem Gewässern.

Leserfoto Ziegelwiese

Auch Gewässer leiden unter der unsachgemäßen Vogelfütterung!

Die gut gemeinte Brot-Verwertung hat noch einen weiteren gravierenden Nachteil: Sie vergiftet das Wasser. Untersuchungen haben ergeben, dass nie alles aufgefressen wird. Selbst die gierigsten Vögel lassen noch mehr als zehn Prozent des Brots unbeachtet. Und was zum Grund sinkt, trägt zur Überdüngung des Gewässers bei:

Es bilden sich vermehrt Algen, das Wasser trübt sich ein. Dadurch wird Photosynthese schon in geringen Tiefen unmöglich, Pflanzen sterben ab und vermodern. Die Bakterien, die das organische Material zersetzen, entziehen dem Wasser zusätzlich Sauerstoff. Hinzu kommt der Kot der Wasservögel als weiterer, unerwünschter Dünger. So können, zumal in den warmen Sommermonaten, ganze Gewässer „umkippen“.

Das soll aber nicht heißen, dass wir wilde Vögel überhaupt nicht füttern sollten. Zwar gehen die Meinungen darüber, wann und ob gefüttert werden sollte, auseinander. So raten etwa der Nabu und viele Stadtverwaltungen generell von der sommerlichen Vogelfütterung ab. Andere, wie etwa Peter Berthold vom Max-Planck-Institut für Ornithologie, befürworten dagegen eine ganzjährige Fütterung. In jedem Fall sollte nur an bestimmten, regelmäßig gereinigten Stellen (nicht im Wasser) gefüttert werden. Das Futter wiederum sollte vogelgerecht sein.

Für wilde Wasservögel heißt das: Getreide, spezielles Hühner- oder Wassergeflügelfutter, Kleie, Eicheln, Obst- und weiche Kartoffelstücke. Wenn überhaupt.

(Quelle: GEO)

Enten füttern? Ein Missverständnis des Tierschutzes
https://www.vogelundnatur.de/enten-fuettern/

Warum Brot für die Tiere tödlich sein kann
https://www.br.de/radio/bayern1/enten-fuettern-100.html

Enten füttern – Gut oder schlecht?

https://www.tierchenwelt.de/specials/tierleben/3216-enten-fuettern-gut-oder-schlecht.html