„Viel erreicht, aber noch lange nicht am Ziel“

von 1. März 2017

Sachsen-Anhalts Ministerin für Justiz und Gleichstellung, Anne-Marie Keding, sagte in ihrem Grußwort, die Unterstützung durch seine Ehefrau habe Martin Luther viele Lasten von den Schultern genommen. Katharina von Bora bewältigte aber nicht nur den Haushalt der Familie Luther inklusive Landgut und Brauerei, sondern sie brachte auch eigene Beiträge zur Reformation ein.

Als Frau war sie nach Luthers Tod Anfeindungen und Verleumdungen ausgesetzt; auch wurde Luthers Testament, das ihr viele Vollmachten gab, nicht anerkannt. Keding: „So wie Katharina von Bora haben sich auch andere Frauen für die Reformation eingesetzt, was aber in den Geschichtsbüchern wenn überhaupt nur am Rande erwähnt wird. Argula von Grumbach trat als erste Frau für die Reformation ein und wurde dafür an den Universitäten verspottet. An eine Gleichstellung von Mann und Frau war damals nicht zu denken. Umso mehr beeindrucken der Mut und die Entschlossenheit von Frauen wie Katharina von Bora und Argula von Grumbach, sich dem Zeitgeist entgegenzustellen und ihre Stimme zu erheben.“

Heute seien Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich, sie hätten gleiche Rechte und Pflichten. Keding wies aber darauf hin, dass eine wirkliche Gleichberechtigung trotz aller Erfolge noch immer nicht Realität ist: „Es gibt nach wie vor Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Besonders im Beruf sind Frauen oft benachteiligt, nach wie vor tragen sie die Hauptlast, wenn es darum geht, Beruf und Familie zu vereinbaren. Wir haben viel erreicht, sind aber noch lange nicht am Ziel.“

Die Festveranstaltung wurde organisiert vom Ministerium für Justiz und Gleichstellung in Kooperation mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt, dem Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e. V. und der LandesArbeitsGemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landes.