„Was ist denn heut` bei Anhalts los?“

von 15. Januar 2013

Was bisher geschah:

Es sind schwere Zeiten für die Sippe derer zu Anhalts, die in Bel Air, Hollywood ein bislang recht komfortables Leben führte. Prinz Frederic von Anhalt, um die Zukunft seiner Familie besorgt, drängt seine nach einem Unfall ans Bett gefesselte Gemahlin Zsazsa Gabor, Filmdiva und Fürstin von Anhalt, zu einem Comeback zurück ins Filmgeschäft. Ein Vorschlag, in den diese sofort begeistert einwilligt. Was die luxusverwöhnte Zsazsa nicht weiß: ihrer Sippe droht nicht nur die Zahlungsunfähigkeit und der damit verbundene tiefe Sturz aus der Upperclass in eine geringverdienende Mittelschicht, nein, obendrein fordert Prinz Edvard, der verarmte, aber rechtmäßige Prinz von Anhalt, die Rückgabe seines von Frederic ergaunerten Adelstitels. Prinz Frederic weiß sich nicht anders zu helfen, als seine adoptierten Halbweltsöhne, die Prinzen Maximilian, Oliver, Alexander und Marcus, und seine Adoptivtochter Tina-Lisa Lohfink zur Tötung Edvards zu dingen. Das Komplott jedoch scheitert; Edvard gelingt die Flucht, in deren Verlauf Tina-Lisa irrtümlich von einem ihrer Brüder erschossen wird. Damit nicht genug, fällt Prinz Frederic selbst beinahe einem Mordversuch zum Opfer, als Rossi Balboa, die ehemalige und rachsüchtige Geliebte des Prinzen, diesen entführt und ihn lebendig begräbt, eine grimme, scheinbar ausweglose Situation, welcher der Prinz jedoch im letzten Moment erfolgreich zu entkommen vermag. Während Frederic nun den drohenden Verlust seines Titels durch Retortenzeugung eines biologischen Erben beizukommen versucht, entschwindet Rossi nach besagtem Attentat wieder in den Untergrund; schlimm für den Prinzen, weiß er doch mittlerweile, dass Rossi die einzig verbliebene Menge an von Zsazsa vor Jahrzehnten eingefrorenen Eiern in einem ihrer Brustimplantate versteckt hält. Der Hiobsbotschaften genug, ist zumindest der Comebackversuch der Fürstin von Erfolg gekrönt, als ihr von Casper Thronesome III., Hollywoodmogul und oscarprämiertem Regisseur von Meisterwerken, eine Rolle an der Seite von George Clooney in seinem nächsten großen Film angeboten wird. Und als wäre alles dies nicht schon überbordend genug, bastelt die zwielichtige Hausangestellte Mademoiselle Haller stoisch und von blindem Hass auf Zsazsa getrieben, unbemerkt an ihrem Bombenattentat. Die Uhr tickt. Endgültig und unaufhaltsam, wie es scheint. Es fehlt nur ein winziger Tropfen, und für Anhalts wird nichts mehr sein, wie es einmal war.

Text und szenische Einrichtung: Thorsten Köhler

Dramaturgie: Sabeth Braun; Video: David Ortmann

Mit: Stephan Korves, Jan Kersjes, Eva Marianne Berger, Patrick Rupar, Gerald Fiedler, Imme Heiligendorff, Tizian Steffen, Katja Sieder, Luise Lott, Julia Mülder, Susanne Hessel, Thomas Picek, Max Giese, Phil Buro, Joe Monaghan (Video)