Amphibienbestände trotz Schutzzäunen rückläufig

von 18. Mai 2020

Laut Umweltamt setzt sich der Abwärtstrend der Amphibienbestände im Burgenlandkreis fort. Anfang der 2000er Jahre wurden noch jährlich durchschnittlich um 300 bis 500 Grasfrösche gesichtet, während in diesem Jahr die Anzahl der erfassten Grasfrösche abermals fast gegen Null tendiert. Ähnlich ist die Entwicklung bei den Teich- und Bergmolchen. Auch die Bestände der Erdkröte haben sich in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert. Dieses Jahr konnten über 4.000 Erdkröten gezählt und sicher zum Laichgewässer geleitet werden.

Das Umweltamt des Burgenlandkreises betreute Krötenschutzzäune bei Klosterhäseler und Gößnitz, Ebersroda Heuckewalde, Lindenberg, Breitenbach, Osterfeld, Romsdorf, Weickelsdorf, Kleingöhren, Rahna, Hohenmölsen sowie in Weißenfels. Auch auf Initiative von Bürgerinnen und Bürgern wurden Schutzzäune in den Orten Bucha und Großjena durch den BUND aufgestellt und betreut.

Was sind weitere Gründe für den Artenrückgang?

Nach wie vor sind wesentliche Ursachen für den negativen Bestandstrend die langen Trockenphasen und die geringen Niederschläge in den Vorjahren. Dies hat dazu geführt, dass viele Kleingewässer bereits ausgetrocknet sind oder austrocknen. Demnach können Gewässer durch die Kröten gar nicht erst aufgesucht werden oder der Laich und die Larven der Amphibien vertrockneten. Die diesjährige Krötenwanderung kam zusätzlich durch eine kalte und trockene Phase ins Stocken. Auch die hohe Anzahl von Waschbären im Burgenlandkreis setzt den Beständen nicht unwesentlich zu. Die sich invasiv ausbreitenden Waschbären erbeuten im Frühjahr die leicht erreichbaren Kröten und Frösche auf ihrem Weg zu den Laichgewässern. Die Waschbären haben inzwischen sehr gut gelernt, an den Schutzzäunen und Fangeimern leicht Beute zu machen. Die Auswirkungen des Insektensterbens auf sich zu großen Teilen von Insekten ernährenden Lurchen, ist noch nicht abschließend geklärt.