Auf Sternensuche in der „Himmelsscheibenwoche“

Auf Sternensuche in der „Himmelsscheibenwoche“
von 17. Juli 2019

Nach einem kurzen Auftakt in der Arche Nebra mit Infos zu den verschiedenen Themen – darunter Sternbilder, Planetenkunde, Mondforschung und Astrofotografie – geht es hinauf zum Mittelberg zum Sternebeobachten. Unterwegs gibt es noch interessante Infos zur Orientierung in der Natur. „Sternensucher“ heißt auch: veränderte Veranstaltungszeiten. Sterne sucht man ja bekanntlich erst im Dunkeln, deshalb beginnen die Workshops jeweils um 17 Uhr und enden gegen 22 Uhr auf dem Mittelberg.

„Wir feiern die Sterne und die Nacht – unter diesem Motto stehen in diesem Jahr viele unserer Angebote“, erläutert Programmmacherin Annett Börner, „wir beschäftigen uns noch intensiver als sonst mit astronomischen Fragestellungen, und diese wollen wir natürlich auch Kindern und Jugendlichen ein wenig näher bringen – und zwar aktiv, kreativ und mit viel Spaß.“ Die Beobachtung des Nachthimmels soll unter fachkundiger Anleitung und mittels entsprechender Technik stattfinden. Dazu hat sich die Arche Nebra fachliche Unterstützung geholt. Für die Himmelsscheibenwoche konnte neben den schon bewährten Partnern der Gesellschaft für astronomische Bildung aus Halle (GAB) und der Sternfreunde Merseburg in diesem Jahr vor allem die Arbeitsgemeinschaft Physik- und Astronomiedidaktik der Friedrich-Schiller-Universität Jena gewonnen werden. Letztere besteht aus engagierten Studentinnen und Studenten, die sich unter der fachwissenschaftlichen Betreuung von Dr. Simon Kraus zusätzlich zu ihrem Studium Gedanken machen, wie man Schülerinnen und Schülern die manchmal doch recht abstrakten Themen der Astronomie so vermitteln kann, dass die Kinder auch Spaß an der Sache haben. Die Jenaer Student*innen – Eleen Hammer und Iris Alm sowie Gunter Krieger und Kevin Böhm – bestreiten denn auch vier von fünf Aktionstagen mit ihren Themen.

Als erstes geht es am Montag um Sternbilder. Fast jeder erkennt wohl den großen Wagen am Himmel. Aber: Der große Wagen ist gar kein Sternbild. Warum das so ist – und welche Bedeutung dagegen die Giraffe für den nördlichen Sternenhimmel hat – darum geht es am ersten Abend der Himmelsscheibenwoche. Betrachtet werden auch historische Sternkarten und frühe Beschreibungen des Sternenhimmels. Später kann mit bloßem Auge oder mit Teleskopen nach bekannten und unbekannten Sternbildern gesucht werden.

Am Dienstag stehen dann die Planeten im Zentrum des Abends. Sie sind die „Stars“ am Nachthimmel. Aber was sind eigentlich Planeten, was macht sie aus und wie bewegen sie sich? Und warum ist eigentlich Pluto kein Planet mehr? Auch die „Marsmännchen“ sollen an diesem Abend eine kleine Rolle spielen – oder besser gesagt die Frage, ob neben der Erde auch auf anderen Planeten Leben möglich ist. Mit Teleskopen kann man den Planeten noch ein wenig näher kommen.

Dasselbe gilt für den Mond, der am Mittwoch Workshopthema ist. Mit dem Teleskop kann man Mondkrater und andere Oberflächenstrukturen entdecken. Aber selbst mit bloßem Auge ist auf dem Mond schon einiges erkennbar. Denn der Erd-Trabant ist unserem Planeten relativ nah und erscheint neben der Sonne als sehr großes Objekt am Himmel. Außerdem übt er einen starken Einfluss auf die Erde aus. So entstehen zum Beispiel Ebbe und Flut durch das Gravitationsfeld des Mondes. In einem interaktiven Vortrag wird der Mond genauer „unter die Lupe“ genommen, bevor es hinauf zum Mittelberg geht.

Am Freitag beschäftigen sich die Sternensucher mit den Himmelsobjekten, die oft weniger beachtet werden. Zu Unrecht – denn neben den „Hinguckern“, den Sternen, Monden und Planeten – gibt es noch viel mehr am Nachthimmel zu entdecken: Angefangen von den im Vergleich winzigen Satelliten bis hin zu den riesigen Nebeln und Galaxien im All.

Den Donnerstags-Workshop bestreitet die Gesellschaft für astronomische Bildung aus Halle (GAB). An diesem Abend geht es um Astrofotografie. Denn wer schon einmal versucht hat, ein Foto vom Nachthimmel zu machen, weiß, dass das gar nicht so einfach ist. Smartphones und kleine Digitalkameras sind eher weniger für Astrofotografie geeignet. Die Astrofotografen der GAB stellen deshalb verschiedene Teleskope und Aufnahmetechniken vor und zeigen, was ihre Kameras können. Fotografien aus Halle und Umgebung veranschaulichen, wie man mit der richtigen Ausrüstung selbst sehr lichtschwache Objekte eindrucksvoll wiedergeben kann.

Dauer und Ablauf der Workshops

Die Workshops beginnen jeweils um 17 Uhr mit ersten Informationen zum Thema des Abends. Danach geht es zu Fuß hinauf zum Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg. Auch unterwegs bleibt es spannend: Hier gibt es Infos und Tipps, wie man sich in der Natur orientieren kann. Auf dem Mittelberg ist Zeit für ein Picknick. Ab 20 Uhr beginnt dann der Praxisteil zum jeweiligen Thema des Abends. Im Zentrum steht immer der Blick in den Himmel. Das Programm endet um etwa 22 Uhr. Wer danach den Himmel noch weiter beobachten will, kann das auf eigene Faust tun. Der Rückweg erfolgt individuell ohne Führung.

Tipps und Altersempfehlung

Für die Wanderung zum Mittelberg und zurück werden festes Schuhwerk und ausreichend warme bzw. wetterangepasste Kleidung empfohlen. Proviant für das Picknick sowie eine Taschenlampe für den Rückweg im Dunkeln gehören ebenfalls ins Gepäck. Ein Fernglas – wenn vorhanden – ist sicherlich auch praktisch. Die Workshops sind für Kinder ab 10 Jahren geeignet.

Anmeldung und Kosten

Eine Anmeldung zu den Workshops der Himmelsscheibenwoche ist erforderlich. Die Workshops kosten pro Teilnehmer und Tag 7,00 €. Begleitende Eltern werden um eine Spende gebeten. Der Eintritt in die Arche Nebra mit Dauerpräsentation zur Geschichte der Himmelsscheibe und Planetariumsshow zur Astronomie der Himmelsscheibe ist im Aktionszeitraum der Himmelsscheibenwoche, vom 5. bis 9. August 2019, für alle Kinder und für Jugendliche bis 16 Jahre frei. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr.

Information und Anmeldung unter Tel. 034461-25520 oder info@himmelsscheibe-erleben.de.

Veranstaltungstipp „Lange Nacht der Sternschnuppen“

Am Abend des 10. August 2019 beginnt um 18 Uhr die „Lange Nacht der Sternschnuppen“. Der Themenabend startet mit dem Vortrag „Kleinkörper im Sonnensystem“ im Planetarium der Arche Nebra. Im Anschluss heißt es „Nachtschwärmer unter Sternen“, und es geht in Kooperation mit dem Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland zu Fuß zum Mittelberg. Dabei gibt es unterwegs Infos zu nachtaktiven Tieren im Ziegelrodaer Forst. Ab 21 Uhr kann mit den Sternschnuppen gerechnet werden. Außerdem dabei: die Gesellschaft für astronomische Bildung mit ihren Teleskopen.

www.himmelsscheibe-erleben.de

Die Himmelsscheibenwoche im Überblick

Montag, 5.8.2019

Was sind Sternbilder? – Oder: Wie orientiert man sich am Sternenhimmel?

Dienstag, 6.8.2019

Planeten – Die „Stars“ am Nachthimmel

Mittwoch, 7.8.2019

Der Mond – Unser treuer Begleiter

Donnerstag, 8.8.2019

Astrofotografie – Oder: Das Universum vor der Haustür

Freitag, 9.8.2019

Wie Ameisen am Himmel – Von winzigen Satelliten und riesigen Nebeln


Kosten

7,00 € pro Teilnehmer und Tag

Freier Eintritt während der Himmelsscheibenwoche vom 5. bis 9. August 2019 für Kinder (bis 16 Jahre)

Anmeldung erforderlich