Die neue Trasse wird Theißen vom Durchgangsverkehr entlasten und dazu beitragen, die Region wirtschaftlich noch weiter voran zu bringen, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel bei der Einweihung. Das Straßenbauvorhaben sei eines der wichtigsten im Land gewesen und von großer Bedeutung für die bessere Anbindung der Region an die Industriestandorte Mitteldeutschlands, betonte der Minister.
Insgesamt wurden rund 50 Millionen Euro in das Neubauprojekt investiert, das von der Bund/Länder-Projektgesellschaft DEGES realisiert wurde. Wir freuen uns, die neue Ortsumfahrung trotz der schwierigen Bodenverhältnisse im ehemaligen Bergbaugelände an die Verkehrsteilnehmer zu übergeben, sagte DEGES-Bereichsleiter Andreas Irngartinger. Witterungsbedingt nähmen die abschließenden Arbeiten an der Fahrbahnmarkierung und die Montage der Schutzplanken leider einige Tage länger in Anspruch, erläuterte er. Pünktlich zu Weihnachten kann die Ortsumfahrung aber uneingeschränkt genutzt werden, versprach Irngartinger.
Vor dem eigentlichen Baustart im Februar 2016 mussten archäologische Grabungen durchgeführt und Leitungen umverlegt werden. Ein Schwerpunkt der Bauvorbereitung war Webel zufolge die erfolgreiche Umsiedlung des Neuntöters, einer Vogelart, die im Bereich der Strecke vorkommt. Auch beim Bau der Ortsumfahrung Theißen ist umfassend auf die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege Rücksicht genommen worden, sagte der Verkehrsminister. Trassenplaner und Straßenbauer verfügten heutzutage über Spezialwissen, wie Flora und Fauna weitestgehend unbeeinträchtigt blieben. Die dazu erforderlichen Maßnahmen hätten hier rund drei Jahre gedauert und seien mit ausschlaggebend für die Gesamtbauzeit gewesen, fügte er hinzu.
An der rund vier Kilometer langen Trasse sind unter anderem fünf Brückenbauwerke über Straßen und Schienen gebaut worden. Zwei nach modernsten Regelwerken ausgebaute Knotenpunkte binden die Ortsumfahrung an die B91 (alt) und die Landesstraße (L) 191 an.