Corinna aus Eilenburg vergewaltigt und ermordet

von 30. Juli 2009

Am 28.07.2009, gegen 19.45 Uhr, meldete die Familie die neunjährige Corinna S. aus Eilenburg bei der Polizei als vermisst. Das Mädchen hatte gegen 16.00 Uhr die elterliche Wohnung verlassen und war entgegen der Absprache um 18.00 Uhr nicht wieder zu Hause. Die sofort eingeleiteten umfangreichen Suchmaßnahmen der Polizei ergaben zunächst keine konkreten Anhaltspunkte zu einem möglichen Aufenthaltsort des Kindes.

Am Mittwoch gegen 14.30 Uhr, wurde im Bereich des Mühlgrabens in Eilenburg durch Angehörige der an der Suche beteiligten Freiwilligen Feuerwehr Eilenburg ein Sack entdeckt, der im Uferbereich im Wasser lag. Bei der Bergung riss der Sack ein und es wurde festgestellt, dass sich in dem Sack die sterblichen Überreste eines Kindes befanden.

Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei der Polizeidirektion Westachsen haben unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Leipzig fand noch am gestrigen Abend eine Obduktion des Kindes im Institut für Rechtsmedizin in Leipzig statt. Im Ergebnis der Obduktion wurde festgestellt, dass der Tod des Kindes durch eine Gewaltstraftat eintrat und dass das Kind Opfer eines Sexualverbrechens geworden ist.

Die durch die Staatsanwaltschaft angeordneten weitergehenden rechtsmedizinischen Untersuchungen zur Art der Tötung und des Sexualdelikts dauern an. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Tatverdachts des Mordes und der Vergewaltigung eingeleitet.

Die Polizeidirektion Westsachen hat eine Sonderkommission zur Aufklärung des Verbrechens eingesetzt. Diese besteht aus mehr als 80 Polizeibeamten und wächst je nach Aufgabe weiter an. So wird die Sonderkommission heute durch eine Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizei unterstützt.

Derzeit laufen umfangreiche Ermittlungen unter der Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Jung, um schnellstmöglich Hinweise zu einem Tatverdächtigen sowie den Tatumständen zu erlangen. Dazu werden Umfeldermittlungen durchgeführt, Kontaktpersonen vernommen, Hinweise aus der Bevölkerung entgegengenommen und geprüft, das Stadtgebiet von Eilenburg nach Gegenständen, welche im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen stehen könnten, abgesucht sowie kriminaltechnische Arbeit fortgesetzt.

Hier noch ein Hinweis, den die Polizei allen Journalisten, auch denen der Boulevardzeitungen, zukommen ließ: Die Ermittlungsbehörden bitten alle Medienvertreter davon abzusehen, Kontakt zu der Familie des getöteten Kindes aufzunehmen und den Grundsätzen des deutschen Presserats folgend, von einer unangemessenen sensationellen Darstellung des Sachverhalts abzusehen.