Die Geschichte des Leipziger Flughafens

Die Geschichte des Leipziger Flughafens
von 24. Januar 2022

127 Jahre – vom Heißluftballon zum ersten Flugplatz

Bereits am 21. Februar anno 1784 sahen die Bürger Leipzigs einen Heißluftballon aufsteigen. Dem folgten im September 1845 die Hallenser. Doch so sehr die Menschen das Ereignis bestaunten und auf mehr hofften, bis zum Luftschiff sollte noch viel Zeit vergehen. Erst im Jahr 1909 besuchte ein richtiger Zeppelin die Gegend. Danach allerdings ging es Schlag auf Schlag. Schon zwei Jahre später entstand im Nordosten von Leipzig, in Lindenthal, ein zivil genutztes Flugfeld. Ihm folgte 1913 derFlughafen Leipzig-Mockau. Dem wollte die Stadt Halle nicht nachstehen. Im Ersten Weltkrieg baute sie in Mötzlich einen großen Flugplatz und 1925 einen in Halle-Niethleben. Der jedoch war bereits bei seiner Eröffnung zu klein. So kam die Idee auf, für den Ballungsraum Leipzig-Halle einen gemeinsamen Flughafen zu projektieren. Daraufhin kaufte Halle 1926 nahe der Ortschaft Schkeuditz Land und die Planungen begannen.

Zwei Städte – ein Flughafen

Der Flughafen Leipzig/Halle (LEJ) liegt genau zwischen Halle (Saale) und Leipzig. So manchem Politiker und Geschäftsmann der Messestadt hat das damals nicht gefallen. Lieber hätten sie den Platz näher bei sich gehabt. Doch sie wurden überstimmt und so begannen Arbeiter am 1. September 1926, die Erde auszuheben. Nach sensationellen 8 Wochen hatten sie es geschafft. Der 18. April 1927 machte die Region um ein Flugfeld, einen Hangar sowie ein provisorisch hochgezogenes Verwaltungsgebäude reicher. 1928 kam eine 400 Meter lange Start- und Landebahn hinzu und die gesamte Anlage nannte sich nun Flughafen Halle/Leipzig. In den folgenden Jahren baute man sie weiter aus, sodass im Jahr 1937 schon 40 Flugzeuge pro Tag abhoben. Doch im und nach dem Zweiten Weltkrieg war damit Schluss. Alliierte Bomber ließen am Ende nicht viel von ihm übrig und die DDR musste ihn Stück für Stück wieder aufbauen. Ab 1963 nutzte sie ihn zwei Mal jährlich anlässlich der Messe und ab dem 19. Mai 1972 als ganzjährigen Verkehrsflughafen.

Ausbau des Flughafens nach der deutschen Wiedervereinigung

Im Zuge der Wiedervereinigung kam der Flughafen 1990 zunächst unter Treuhandverwaltung. Am 17. September jenes Jahres gründete sie den provisorischen Flughafen Leipzig GmbH i. G.. Die ersten Baumaßnahmen begannen und wenige Monate später nahm ein neu bestellter Aufsichtsrat seine Arbeit auf. Er beschloss Sofortmaßnahmen zur weiteren Modernisierung. So zum Beispiel konnte am 7. Mai 1998 der Grundstein für eine neue 3.600 Meter lange und 45 Meter breite Start- und Landebahn gelegt werden. Ihr folgte der Ausbau der alten Landebahn. 2007 nahm sie der Flughafen in Betrieb. Nunmehr konnten auch Großraumflugzeuge parallel in Leipzig/Halle starten und landen. Hätte man das Abfertigungsgebäude erweitert, bestand jetzt die Möglichkeit, bis zu 7 Millionen Passagiere jährlich abzufertigen. Außerdem wurde der Flughafen zuminternationalen Luftdrehkreuz der Postfrachttochter DHL. 2008 löste er damit den Flughafen Brüssel Zaventen ab und erhielt 2014 und 2017 sogar den Titel “Europäischer Frachtflughafen des Jahres” verliehen.