Die Waage kam ins Schwitzen – Klima sorgt für Turbolese an Saale und Unstrut

von 3. Oktober 2014

Allerdings sind die optimistischen Einschätzungen bezüglich der Erntemengen nicht aufgegangen. Noch im August versprach die Vegetation eine größere Ausbeute, doch Dauerregen und Sonnenmangel haben wieder einmal sehr deutlich gemacht, dass die Natur der Herr im Haus ist. „Dennoch werden wir wohl die Vorjahresmenge von insgesamt 2,2 Millionen Liter Wein erreichen.“

Mit den Qualitäten zeigte sich Zieger zufrieden. Es habe sich bezahlt gemacht, dass viele Mitglieder mit hohem Aufwand selektiv gelesen und nur die guten Beeren in den Genossenschaftskeller gebracht hätten. Und auch an Spätlesen mangelt es nicht. Vor allem der Grauburgunder hat wieder mit Werten weit über 90 Grad Oechsle erfreuen können.

Der Jahrgang 2014 wird wohl als eine der schnellsten Ernten in die Annalen der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut eG eingehen. Wenn am 11. Oktober die letzten Trauben angeliefert werden, sind gerade einmal 29 Tage seit dem Lesestart vergangen. Damit läge man etwa zehn Tage unter dem üblichen Zeitplan. Die Tageskapazitäten kämen dabei hart an die Grenzen, verweist Hans Albrecht Zieger auf bis zu 190 Tonnen, die innerhalb von 16 Stunden in der Traubenannahme abgefertigt wurden. Und wenn die vielen Klein- und Kleinstwinzer ihre Ernteausbeute anliefern, dann wird die Waage rekordverdächtige 300 Mal in nur vier Stunden frequentiert.

Für das Finale wird in den nächsten Tagen besonders der Traminer ins Visier genommen. Der verspricht bislang einen guten Tropfen. Von dieser Rebsorte soll diesmal auch der Eiswein kommen, für den die Genossenschaft am Freyburger Mühlberg einige Reihen reservieren wird. „Die Premiumlagen in Aseleben, Steigra oder Dorndorf lassen zudem unsere Hoffnung höher schlagen. Hier stehen vor allem Weiß- und Grauburgunder, die mit sehr guten Werten aufwarten.“