Durchschlag am Osterbergtunnel

von 20. November 2009

Der etwa zwei Kilometer lange Osterbergtunnel wurde am Donnerstag mit beiden Röhren durchgeschlagen. Vor neun Monaten hatten die Tunnelbauer den Weg durch den Berg begonnen. Anspruchsvoll war die schräg nach unten verlaufende Vortriebsrichtung, denn Ausbruch und Wasser mussten nach oben befördert werden. Traditionelle Tunnelpatinnen waren Petra Wernicke, Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, und Christine Bannert, Gattin des Landrates des Saalekreises Frank Bannert. Der Tunnel führt von der Querfurter Platte bei Steigra in den Hang des Unstruttals. Hier schließt er unmittelbar an die 2,7 Kilometer lange Brücke über das Tal an, die wiederum in den 6,5 Kilometer langen Bibratunnel mündet.

Der jetzt durchgeschlagene zweiröhrige Tunnel ist Teil der Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg-Erfurt-Leipzig/Halle-Berlin. Sie soll in Verbindung mit der fertig gestellten Neu- und Ausbaustrecke München-Nürnberg die Fahrzeit von München nach Berlin auf etwa vier Stunden verkürzen. Ziel ist eine entscheidende Leistungssteigerung der Schienenverbindungen zwischen den Ballungszentren Deutschlands und Europas, u. a. in den Raum Leipzig/Halle. Gegenwärtig konzentrieren sich die Arbeiten auf die über 200 km langen Neubaustrecken vom Bayrischen Ebensfeld bis in den Raum Halle (Saale) in Sachen Anhalt. Auf der 123 Kilometer langen Neubaustrecke Erfurt-Leipzig/Halle befinden sich die bauzeitbestimmenden Ingenieurbauwerke (Tunnel, Talbrücken) in der Realisierung. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes Nürnberg-Berlin ist für 2017 vorgesehen, der Abschnitt Erfurt-Leipzig/Halle soll 2015 fertig sein.