Eine neue Strategie zur Bekämpfung der globalen Wasserknappheit!

Eine neue Strategie zur Bekämpfung der globalen Wasserknappheit!
von 10. Juli 2019

Bereits am Anfang der Simulation wurde vielen Schülerinnen bewusst, mit welchen Herausforderungen Teilnehmende großer, internationaler Wasserkonferenzen zu kämpfen haben.

Während sich die Mitglieder in den verschiedenen Ländergruppen zunächst vorstellten und angefangen haben, ihre Positionen auszutauschen, war die Experten_innengruppe in der Zeit mit der Ausarbeitung der „Roadmap”, also einer Art politischer Fahrplan für die Länder beschäftigt. Darin wurden zunächst Themen wie Bevölkerungsentwicklung, Klimawandel, Wasserversorgung-Nerschmutzung, Wasserverbrauch-/Preis, die Rolle privater Investoren in der Wasserpolitik sowie das Recht auf Wasser besprochen. Genauer bestimmt wurden in diesem Zusammenhang die Forderungen nach einer besseren Aufklärung und einem besseren Zugang zu Verhütungsmitteln, einer CO2-Steuer für die Wasserinfrastruktur, verpflichtende Filteranlagen in der Industrie und den Ausbau der Wassernetze sowie die komplette Verstaatlichung beziehungsweise der komplette Marktentzug von Wasser- und Abwasserentsorgung.

Auch Fristsetzungen und die Nennung der Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Artikel waren für die Ausarbeitung der Roadmap wichtig. Besonders hitzig wurde die Fragestellung diskutiert, wie die geplanten Änderungen in den einzelnen Bereichen finanziert werden sollen. Einigkeit herrschte jedoch über die Frage, dass sehr schneller Handlungsbedarf besteht und vor allem die Schwellen- und Entwicklungsländer weitreichende Hilfen benötigen, um der globalen Wasserknappheit den Kampf ansagen zu können.

Im Rahmen der Nachverhandlungen konnten die Schülerinnen lernen, wie schwer es ist, die verschiedenen Positionen in einer Roadmap umzusetzen. Obwohl die Experten_innengruppe bereits eine sehr gute Basis in ihrem Entwurf gelegt hatte, waren bei den Ländergruppen vor allem Detailfragen in den Änderungsvorschlägen zu finden. Dabei erlebten die Schülerinnen, dass man auch die Meinung anderer Akteure respektieren und aufgreifen muss, um einen Kompromiss finden zu können.

In ihren Rollen als Ländervertreterinnen, Experten_innen oder auch Interessenvertreterinnen sahen sie sich teilweise mit der von der eigenen persönlichen Meinung stark abweichenden Positionen konfrontiert. Dadurch konnten die Schülerinnen neben ihrer Kommunikationsfähigkeit hauptsächlich lernen, fachlich zu argumentieren und konstruktive Kritik zu äußern. „Es war nicht einfach, sich in eine fremde Rolle hineinzuversetzen und mit Argumenten zu arbeiten, die nicht den eigenen entsprechen”, so ein Schüler, der im Planspiel Brasilien vertrat.