Eingriffe „am schlagenden Herzen“

von 15. Februar 2013

Über 500 Ärzte, vor allem aus den Disziplinen Radiologie, Kardiologie und Nuklearmedizin, und Medizinisch-technische Radiologieassistenten tauschen neueste Erkenntnisse über die inter-disziplinäre Diagnostik durch nichtinvasive Bildgebung, wie kardiales MRT /CT und Echokardiographie als Grundlage für eine inter-ventionelle Therapie, Therapieplanung und Prognose, aus.

Als besonderes Highlight wird am 21. Februar ein CT/MR-Workshop mit Live-Demonstrationen aus dem Operationssaal, dem Magnetresonanztomographen (MRT), der Computertomographie (CT) und dem Herzkatheterlabor angeboten. Die Tagungsteilnehmer können bei sogenannten „Live-Cases“ die Anwendung neuester Technik im Herzzentrum der Universität Leipzig hautnah miterleben. Moderne Bildgebungsverfahren innerhalb der Herzkranzgefäße werden unter der Leitung der Kongress-präsidenten Prof. Matthias Gutberlet und Prof. Holger Thiele live demonstriert, so etwa eine OCT (Optische Cohärenz-Tomographie) mit hochauflösender Darstellung der Gefäßinnenhaut sowie eine Untersuchung mit dem IVUS-Katheter (Intravaskulärer Ultraschall) – ein kleiner Spezialkatheter mit Ultraschallsonde, der Querschnittbilder von verengten Herzkranzgefäßen erstellt.

Auch der Einsatz neuer Verfahren bei Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und Herzklappen-fehlern wird live gezeigt. 3 bis 4 Prozent der über 80-Jährigen sind von einer Verengung der Aorten-klappe betroffen, doch jetzt können auch ältere Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko versorgt werden. Bei der TAVI-Implantation (Transkatheter-Aortenklappen-Implantation) wird unter vorheriger Planung mittels MDCT (Mehrzeilen-Detektor-Computertomographie) eine künstliche Aortenklappe über ein Kathetersystem durch die Leiste eingesetzt – „am schlagenden Herzen“, ohne Eröffnung des Brustbeins und Anschluss an die Herzlungenmaschine. Auch der nicht-chirurgische Eingriff bei einer undichten Herzklappe, eine Mitralclip-Implantation unter Echokontrolle wird zu sehen sein.

Weitere Live-Cases zeigen, was moderne MRT-Geräte leisten können, etwa bei der Beurteilung des Therapieerfolges nach der Verödung von Herzrhythmusstörungen. Am Ende des ersten Kongresstages können die Kongressteilnehmer live miterleben, wie man die Bildung von Blutgerinnseln im linken Vorhof durch ein Schirmchen verhindern kann. Die Präsentation erster Ergebnisse der 4D-MRT Blutflussmessung und eines der modernsten diagnostischen Verfahren, die CT-Koronarangiographie mit gleichzeitiger FFR-Berechnung im Perfusionsworkshop und in der Eröffnungssitzung am Freitag-morgen sind weitere Highlights der Leipziger Kardiodiagnostik-Tage. Die nicht-invasive Messung der fraktionellen Flussreserve im Herzkranzgefäß kommt in Deutschland ganz neu zum Einsatz, um fest-zustellen, ob ein verengtes Herzkranzgefäß noch ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird.

Alle Informationen sowie das gesamte wissenschaftliche Programm zum Kongress finden Sie unter www.kardiodiagnostik.de. Journalisten sind herzlich eingeladen, die Tagung zu besuchen!
Die Akkreditierung ist über die Kongress-Homepage oder direkt über den Pressekontakt möglich.