Von 2016 bis 2019 veranstaltete die Geschichtswerkstatt Merseburg Gedenkstättenfahrten, bei denen die Schüler die Ausstellungsinhalte erarbeiteten. Außerdem können polnische Holzarbeiten, Bildarbeiten und historische Dokumente bestaunt werden.
Besonders spannend war zu Eröffnung die Anwesenheit der Zeitzeugin Anastasia Gulei, die heute 94 Jahre alt ist. Von 1943 bis 1945 wurde sie von den Nazis in den KZ Auschwitz und Bergen-Belsen gefangen gehalten. Ich empfand bei der Befreiung keine Freude, keine Trauer und auch keinen Schmerz Ich fühlte mich tot, sagt sie. Die Aufklärungsarbeit, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen, empfindet sie als sehr wichtig. Sie hat diese schmerzlichen Erfahrungen machen müssen, und nun ist es wichtig, dass wir gemeinsam dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert. Nach Ihrem Grußwort zu Eröffnung beantwortete sie deshalb Fragen der anwesenden Schüler und führte sie durch die Ausstellung.
In der gesamten Ausstellung wurden von den Besuchern rote Rosen niedergelegt, um den Opfern des Holocaust zu gedenken. Besondere Aufmerksamkeit erhielt hierbei der Raum, in dem die Merseburger Opfer vorgestellt wurden. Viele Rosen wurden vor dem Kinderwagen niedergelegt, welcher Symbolisch für den Tod eines 5 Monate alten Kindes stand.
Der erste Tag war ein voller Erfolg. Laut Vorsitzenden des Geschichtswerkstatt Merseburg-Saalekreis e.V., Peter Wetzel, waren allein in den ersten drei Stunden über 160 Personen in den Ausstellungsräumen.
Für Interessierte ist die Austellung in der Willie Sitte Galerie Merseburg noch bis 10.04.2020 geöffnet.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.