Festveranstaltung zu „20 Jahre Deutsche Einheit” in Sandersdorf-Brehna

von 2. Oktober 2010

„Nach zwei Jahrzehnten Einheit können die Sachsen-Anhalter selbstbewusst zurück und nach vorn schauen. Aus einer ökonomischen Problemzone mit den schwierigsten Startbedingungen aller ostdeutschen Länder ist eine dynamische Wirtschaftsregion geworden. Mittlerweile sind wir wirtschaftlich auf Augenhöhe. Insbesondere für junge Menschen sind die Chancen so gut, wie lange nicht mehr. Sie brauchen ihre Heimat nicht mehr zu verlassen, sondern finden in Sachsen-Anhalt eine gute Berufs- und Lebensperspektive. Wichtig ist dabei, das Geleistete selbstbewusst zu kommunizieren und nicht nur die noch immer vorhandenen Unterschiede zwischen Ost und West zu beklagen." Dies sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Reiner Haseloff während der heutigen Festveranstaltung zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit in Sandersdorf-Brehna.

Haseloff weiter: „Auch wenn sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht alle Wünsche und Hoffnungen der Ostdeutschen erfüllt haben, sind 20 Jahre Deutsche Einheit dennoch eine historisch beispiellose Erfolgsgeschichte. Denn 1990 war die DDR ein Fall für den Insolvenzverwalter. Dies gilt gerade für unser Bundesland mit seiner Vielzahl von nicht wettbewerbsfähigen, Umwelt verpestenden und auf Verschleiß gefahrenen Chemie- und Maschinenbaukombinaten. Umso erfreulicher ist es, dass der industrielle Neuaufbau bei uns im Land zusehends Früchte trägt. Stark unterstützt durch Milliardentransfers von Bund, Ländern und Europäischer Union ist es in Sachsen-Anhalt gelungen, moderne Unternehmen in den traditionellen Branchen wie Ernährungswirtschaft, Chemie und Maschinenbau, aber auch in neuen Bereichen wie Automotive, Biotechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologien, Medien sowie Erneuerbaren Energien zu etablieren."

„Gleichzeitig gehört zu einer ehrlichen Bilanz auch die Erkenntnis, dass es bislang noch nicht gelungen ist, in Sachsen-Anhalt eine selbst tragende Wirtschaftsstruktur zu erreichen. Dies wird vor dem Hintergrund deutlich rückläufiger Transferzahlungen und des demografischen Wandels eine der größten Aufgaben bis zum Auslaufen des Solidarpaktes II im Jahr 2019 sein", fügte der Minister hinzu.